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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 302 -
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302 demselben auf dem geackerten Boden nach, während er in der Rechten eine lange, mit einem eisernen Stachel versehene Ruthe hält, mit der er die Rinder zur Arbeit antreibt. Die mit diesem Pfluge vollzogene Arbeit ist unzulänglich, da die Erde weder tief genug aufgeackert, noch umgestürzt wird. In mehreren Gegenden wird auch das Pflugeisen angewandt, welches die aufgerissene Erdschichte umstürzt; aber auch dieses Werkzeug ist auf rein empirische Weise verfertigt, so daß weder die Tiefe, noch die Breite der Furche fest zu bestimmen ist. Es ist an einem beweglichen Karren angebracht, welcher aus zwei roh coustruirteu Rädern, die nicht einmal mit eisernen Reifen versehen sind, ruht. Diese mangelhafte Coustruction hat eine ebenso mangelhafte Leistung zur Folge uud macht die Arbeit sehr mühsam, da der Pflug aus der Furche hinauszufahren strebt uud der Ackers- mann seine ganze K'raft anwenden muß, um ihn in derselben festzuhalten. Ein Zug von acht Ochsen, die von mehreren Leuten getrieben werden, schleppt die seltsame Maschine, welche viel eher in ein Museum gehört als auf einen Acker unserer Zeit. Einige Grund- besitzer haben sich vervollkommnete Pflüge angeschafft, welche Vorzügliches leisten; aber diese bilden nur Ausnahmen, während die große Masse sich zu ihrem Schaden des primitiven Pfluges bedient. Wenn die Leistungen der Pflüge so unvollkommen als denkbar sind, so sind dagegen die mit Hane und Spitzhacke ausgeführten Landarbeiten trotz ihrer Mühseligkeit sehr gut und erwecken Bewunderung für die Muskelkraft, Geduld und Ausdauer unserer Bauern. Die Fruchtwechselwirthschaft Dalmatiens ist außerordentlich mangelhaft und ein Hauptgrund der Spärlichkeit der Ernten. Die Fruchtfolge ist entweder zwei- oder dreijährig; wenn nämlich das Feld gedüngt wird, macht man entweder zwei Körnersaaten nach einander oder man baut zuerst eine Getreideart und dauu Mais. Wird nicht gedüngt, so fügt man als dritte Aussaat Gerste, Roggen, Hafer oder eine andere Cerealienart hinzu. Merkwürdig ist die Gepflogenheit, den Dünger direet auf die Getreidesaat und nicht auf die ihr vorangehende Pflanze zu geben. Von Hackpflanzen findet in dem Frucht- wechsel blos der Mais einen Platz; nur Kartosfelu treten zuweilen, und zwar auf beschränktem Raume, an Stelle des Mais. Eine so unzweckmäßige Fruchtfolge hat, in Verbindung mit der mangelhaften Beackerung, zur Folge, daß auf dem mit Cerealieu besäten Boden sich eine große Menge Unkraut einfindet, welches einen bedeutenden Theil der für das angebaute Gewächs bestimmten Nährmittel in sich aufnimmt und durch feine» Samen das gewonnene Getreide entwerthet. In Gegenden, welche, da sie im Winter von Überschwemmungen heimgesucht werden, keine Herbstsaat gestatten, baut man in: Frühling mehrere Jahre nach einander eine und dieselbe Frucht, etwa Mais oder wälsche Hirse. Da im Vergleich zum bebauten Lande die Zahl der Hausthiere eine unbedeutende ist, so findet eine Düngung nur selten und noch
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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