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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 305 -
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305 welchen die Arbeiter sich setzen, um die Frucht vom Stroh zu befreien. Männer, Fraueu, auch die Greise nehmen an dieser Beschäftigung theil, wobei sie sich Geschichten erzählen oder Volkslieder singen. Die Maiskolben werden, sobald sie ausgehülst sind, auf einen Haufen geworfen, um ausgekörnt zu werden. Es ist das eine recht mühsame Arbeit. Die Männer stellen sich nebeneinander zu dem Kolbenhaufen, jeder einen dicken Stock von ungefähr zwei Meter Länge in der Hand; sie fassen das eine Ende, heben ihn so hoch sie können und lassen ihn dann mit aller Kraft auf die Kolben niederfallen. Während diese sich auskörnen, heben Frauen, die rings herum kuieeu, diejenigen Körner, die etwa noch in den Strunken geblieben sind, mit spitzigen Hölzchen heraus. Das Stroh der Cerealieu dient im Winter dem Vieh als Futter. Ein Theil des Maisstrohs wird verkauft und erzielt, da es zu Matrazen verwendet wird, gute Preise. Die Landleute der inneren Districte bringen in der Regel den Weizen, einen Theil des Maises und der anderen Körnerfrüchte zu Markte und nähren sich selbst von Polenta oder von Brod, das aus einem Gemenge von Gersten- und Roggenmehl mit Hirse- oder Kukuruzmehl besteht. Die Kartoffeln nehmen im Fruchtwechsel keine feste Stelle ein. Jede Familie baut eine gewisse Quantität für den häuslichen Bedarf und nur in einigen Dörfern, wo der Boden zum Kartoffelbau sich besser eignet, wird dieser in größerer Ausdehnung betrieben. Man hat verschiedene Varietäten, da der Landmann Dalmatiens im Allgemeinen nicht die gute Gewohnheit hat, sich einen festen Typus feiner Prodnete auszubilden. Die Regierung hat vor einigen Jahren die Spielart Lorl^-rose eingeführt, welche sowohl in Bezug auf Qualität, wie auch auf Ertragsmenge sehr gut gedeiht. Die Kartoffel dieut ausschließlich als Nahrung für die Menschen. Die Bodenfläche, welche zum Kartoffelbau verwendet wird, beträgt durchschnittlich 3.306 Hektar mit einer Gesammtprodnetion von 159.520 metrischen Centnern, also im Mittel 48 Metercentner per Hektar. Kraut wird im Innern Dalmatiens in bedeutenden Mengen gebaut, und zwar sowohl in Gemüsegärten als auch auf den Feldern; es liefert ein reiches Erträgniß von ganz besonders angenehmem Geschmack. Die Bauern der Berggegenden bringen einen Theil davon frisch auf die Märkte, den Rest consnmiren sie frisch oder gesäuert. Die zur Krantcnltur beuützte Bodenfläche beträgt ungefähr 893 Hektar und trägt beiläufig 81.630 metrische Centner. Seit einigen Jahren nimmt der Anbau des Pyrethrum oder Chrysanthemum in Dalmatien einen bedeutenden Aufschwung. Unter den verschiedenen Varietäten dieser Pflanze, die unter dem Namen „persisches Pyrethrum" allgemein bekannt sind, ist das k^relkrum cineraiiaekolium das einzige, dessen Blüten eine insectentödtende Substanz enthalten. Es wächst wild in den Gebirgen Montenegros, Albaniens, der Herzegowina Küstenland und Dalmatien. 2l)
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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