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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 318 -
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31s Der Verkauf für den localeu Consum findet entweder auf den Barken statt, welche den Wem aus den Productiousorteu in die Städte bringen, oder in einer Art ebenerdiger Keller, avelche durch ein an der Kellerthüre angebrachtes Papierfähnchen kenntlich geinacht sind und auf welchem nicht eben in kalligraphischen, wohl aber weithin sichtbaren Buch- staben die jeweiligen Detailpreise verzeichnet sind. Olivenbau und Ölproductiou. Der Ölbaum, welcher zu seinem Gedeihe» unbedingt eines gemäßigten Klimas bedarf, da er weder strenge Fröste, uoch tropische Hitze vertrügt, gedeiht allenthalben an der dalmatinischen Küste, welche die nördlichste Grenze seiner Cultur bildet. Bei den Alten stand der Olivenbau bekanntermaßen in besonders hohem Ansehen. Derselbe hat aber in neuerer Zeit infolge verschiedener Umstände eiueu Theil jener Bedeutung verloren, um derentwillen Colnmella den Ölbaum den König der Bäume nannte. Derselbe ist schon von Natur aus während der langen Periode, welche zwischen der Blüte, die im April stattfindet, und der Fruchtreife, die erst im December eintritt, mannigfachen Gefahren ausgesetzt. Eine Temperatur von —6 Grad Celsius tödtet die Pflanze, ein während der Blütezeit eintretender Regengnß, ein Hagelwetter oder eine etwas länger andanernde Trockenheit schädigen die Ernte und zerstören sie wohl auch gänzlich. Überdies hat kein Gewächs so viele Feinde unter den Jnseeten wie der Olivenbaum, dessen Stamm, Blätter, Blüten und Früchte den Angriffen von Schädlingen ganz besonders ausgesetzt sind, deren Zahl sich zum Schaden des Ölbanmes unablässig vermehrt, da die Singvögel, diese werthvollen Verbündeten des Olbaners, bei uns in barbarischer Weise ausgerottet werden. Zu dieser Unsicherheit des Ertrages kommen die hohen Anlage- und Betriebskosten der Ölgärten. Wiederholtes Behacken (Aufschaufeln), Beschneiden und besonders reichliche Düngung sind für das Gedeihen der Ölfrucht unerläßlich und verursachen Kosten, welche, da man auf eine volle Ernte durchschnittlich unr in jedem zehnten Jahre rechnen kann, nur selteu entsprechenden Ertrag gewähren. Eine genaue Schilderung der Ölbanmcnltnr würde nur wenige charakteristische Momente zutage fördern, da das Verfahren von dem in rationell gepflegten Obstgärten üblichen nicht wesentlich verschieden ist. Nur die Ernte und die Verarbeitung ist von eigen- artigem Interesse. Ungefähr in der Mitte des November beginnt die Frucht zu reifen, und dies ist die Zeit des Einsammelns derselben, eine sehr mühsame Arbeit, welche möglichst rasch mit der Hand ausgeführt werden muß und noch dazu in eine Zeit fällt, wo Kälte und Regengüsse die Arbeit nicht selten erschweren. Frauen und Knaben werden dabei beschäftigt, welche, nachdem sie Zelte aufgeschlagen, nicht ohne Gefahr auf Zweige und Leitern steigen, um die Früchte zu sammeln, welche dann in die Mühle gebracht werden. Gelangen zu gleicher Zeit so große Mengen Oliven zu deu Mühleu, daß die gesammelten
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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