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(i, <zx^ee6rus), den großfruchtigen macroeaipa) und den phönikischen Wachholder
vertreten. Von den immergrünen Laubholzarten ist außer den bereits erwähnten Eichen
noch nennenswerth: der Erdbeerbaum (^rdus uneäo) mit eßbaren nußgroßen rothen
Früchten; die Mastixpistazie (?istncia lentiseus), die Steinlinde (ptiillzsreu meäia) mit
sehr hartem weißen Holze, der immergrüne Schneeball (Vidurnum tinus) mit metallisch
glänzenden stahlblauen Früchten, der immergrüne Wegdorn (kikamnus alaternus), dessen
honigduftende Blüten von Bienen gern besucht werdeu, weuu auch nicht in solchem Maße
wie jene des echten Rosmarins, welcher auf den Inseln Lesina, Lissa und Solta zahlreich
vorkommt und dem schon bei den Römern beliebten wasserhellen Honig das ausgezeichnete
Aroma gibt. Durch die in neuerer Zeit in größerem Maße betriebene Erzeugung von
Rosmarinessenz, wozu die jungen Triebe der Pflanze noch vor der Blüte abgeschnitten
werden, ist die Bienenzucht leider sehr zurückgegangen.
Der auf der Nordspitze der Insel Pago stehende, der Gemeinde Arbe gehörige Wald
Loni, welcher mit wilden Oliven und immergrünen Steineichen bestockt ist, verdient aus
dem Gruude besonders hervorgehoben zu werden, weil die erstere Holzart zwar auf den
Inseln Dalmatiens nicht selten einzeln und strauchartig, aber nur in jenem Wald bestand-
bildeud und banmförmig vorkommt. Die kleinen Früchte geben gutes, aber wenig halt-
bares Öl, gerade so wie die fast aus jedem dieser Bäume schmarotzende wilde Rebe einen
angeuehmeu monfsirenden, aber nicht haltbaren Wein liefert. Eine andere in diesem Walde
häufige Schmarotzerpflanze ist die Stechwinde (Smilux aspera), welche die Bäume derart
umstrickt, daß sie nicht selten wegen Lichtmangels absterben.
Der gut verwaltete Gemeindewald Caposronte auf der Insel Arbe, sowie der daran-
grenzende Staatsforst Dnndo sind im Frühjahr mit dem Blütenduft der das Unterholz
der immergrünen Eiche bildenden banmartigen Heide (krica aiborea) erfüllt, während
die geruchlosen, aber schönen weißen uud rothen Blumen einiger Zistrosenarten das Auge
ergötzen. Die Ufer des Vrauafees bei Zaravecchia sind mit Myrthengebüschen dicht
bewachsen, der rothblühende Granatstrauch kommt dagegen mehr vereinzelt im ganzen
Lande vor. Auf den Inseln Enrzola und Meleda findet man nicht selten verwilderte
Johannisbrodbänme, deren Cultur wegen der seit einiger Zeit häufiger eintretenden
strengen Winter dort aufgegeben wurde, während dieselbe auf deu Inseln Lesina, Lissa
nnd Giupaua noch fortbesteht.
Endlich sei noch der — wenngleich nicht als Waldbaum vorkommenden — hoch-
stämmigen Dattelpalmen, wovon jene auf Lissa, Lesina und Sabioneello die schönsten
sind, gedacht, deren Früchte zwar reifen, aber nicht genießbar sind, so wie der an mehreren
Orten des südlichen Landestheiles im Freien gedeihenden Orangenbäume mit herber
Frucht, welche beide Gewächse das subtropische Klima dieses Landstrichs charakterisiren.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Dalmatien, Band 11
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Dalmatien
- Band
- 11
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1892
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.54 x 21.83 cm
- Seiten
- 370
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch