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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 330 -
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330 Geschäft trat. Eine solche Betheiligung des Capitäns bot auch erhöhte Gewähr für dessen Eifer in der Verwendung und Ausrüstung des seiner Führung anvertrauten Schiffes. Aus den Capitänen wurden derart mit der Zeit Rheder und wurden sie älter, dann über- ließen sie Söhnen und Verwandten die Mühen des activen Dienstes, kehrten in die Heimat zurück und richteten sich ihr Heim ein. Erste Bedingung war, daß man den freien Ausblick auf die geliebte und gewohnte See genießen konnte. Auf der Halbinsel Sabioneello, in den Bocche di Cattaro namentlich häuften sich die Niederlassungen derartiger Männer; es gab Orte uud es gibt heute noch solche, wo Rhederei und Schiffahrtsinteressen ausschließlich maßgebend waren. Wie die Führer, so war auch das Schiffsvolk. Schon zur Zeit, als man noch keinen höheren Herrn kannte als die venetianischen Signori oder die eigenen Patrizier, widmeten sich die Bewohner der Küste Dalmatiens der Schiffahrt oder Fischerei, letztere die Vor- schule der ersteren. Die Möglichkeit eines anderen Erwerbes war durch die Verhältnisse ausgeschlossen, es sei denn, daß ein herzhafter, abenteuerlustiger Geselle im fremden Kriegsdienste sein Glück suchte. So vererbte sich von Geschlecht zu Geschlecht seemännische Tüchtigkeit, der Sohn folgte den Wegen des Vaters. Diese Traditionen wirkten fort, als die Schiffahrt nun an freierer Bewegung gewann und an Fährlichkeiten verlor. Auch die Aussicht auf Verdienst wurde viel besser. An Matrosen war zwar kein Mangel, aber die Rührigkeit innerhalb der nationalen Flagge, der Umstand, daß die kaiserliche Kriegs- marine Mannschaften heischte, brachten Beschäftigung. Auch gab es immer noch genug Leute, die auf fremden Schiffen Heuer nahmen und solche sehr leicht fanden, denn der Ruf ihrer Tüchtigkeit war eben so weit verbreitet als wohl begründet. Der Seemann unserer Küste ist fleißig, ausdauernd, willig bei der Arbeit und fügsam. Seine Ansprüche sind billig, seine Lebensführung ist mäßig. Er ist niemals störrig, findet sich leicht in jegliche Lage, verzagt nicht in mißlichen Verhältnissen, hat Liebe zu seinem Element und viel Geschick in allen Dingen seines Berufes. Jene Auswüchse, welche sich bei Seeleuten anderer Länder so oft entwickeln und zur Qual der Rheder und Schiffer werden, kommen bei unseren Leuten nicht vor. Sie sind nicht roh, haben vielmehr einen Zug der Gut- müthigkeit, und sind sie einmal von Vertrauen zn dem Führer erfüllt, dann folgen sie ihm ohne Schwanken. Wie im Küstenland und in Jstrien so haben sich auch in Dalmatien die Verhältnisse der Schiffahrt durch die Wandlungen des Materials mannigfach geändert. Die Glanz- periode der Segelschiffahrt ist vorbei, und wenn das Segel auch immer noch in gewissen Fällen sich behauptet, so wendet sich doch das Capital immer mehr von dieser Art der Rhederei, welche einstmals die Quelle reichen Gewinnes war, ab. Nur wird es nicht leicht, den Dampferbetrieb sofort an die Stelle der Segelschisfahrt zu fetzen. Denn Dampfer für
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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