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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 336 -
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336 Lischereiverhältnisse. Die Ostseite des adriatischen Meeres ist, besonders Dalmatien entlang, viel reicher an größeren eßbaren Seethieren als die Westseite, was hauptsächlich dem klippenreichen und felsigen, mit Vegetation bedeckten Meeresboden zuzuschreiben ist, auf welchem die Seethiere Zuflucht und Nahrung finden. Die hohen Gebirge längs den Ufern, die den Meeresgrund uud die Fische vor den Stürmen schützen, und die vielen Süßwasser- mündungen, die eine Menge nahrhafter Emulsionssubstauzeu mittragen, sind gleichfalls von günstigem Einfluß auf das Gedeihe» der Meeresbewohner. In den dalmatinischen Gewässern wird der Fischfang einerseits von den Ein- geborenen und anderseits von den Chiogiotti (italienischen Fischern aus Chioggia) getrieben. Beide Gruppen fischen an verschiedenen Stellen und nach verschiedenen Methoden: die ersteren fast immer iu der Nähe der Ufer auf felsigeu, mit Vegetation bedeckten Gründen, die letzteren weit ab von der Küste über schlammigen Gründen, überdies auf eine Weise, welche bei den Dalmatinern gänzlich ungebräuchlich ist — mit einem schweren von zwei segelnden Booten geführten Schleppnetz, eine Methode des Fischfangs, welche ,pesca a eocelliu« genannt wird. Für den Fischfang der Dalmatiner ist eine unruhige See ungünstig, die Chiogiotten bedürfen dagegen einer frischen Brise, damit die Segelbarken das Netz schleppen können; jene fischen lieber uud besser ohne, diese bei Mondschein, so zwar, daß das den einen günstige Wetter den anderen Nachtheil bringt. Auch haben die nämlichen Fischarten in beiden Gebieten nicht denselben Geschmack; besser sind die von den Dalmatinern gefangenen Fische, weil die Weide besser ist und die Fische infolge der Fang- methoden weniger leiden. Endlich sind auch die Fischarteu, welchen beide Gruppen haupt- sächlich nachstellen, nicht die nämlichen. Für den Fischfang der Dalmatiner hat die Sardelle (^losa saräina) die größte Wichtigkeit und besteht hierfür sogar ein besonderes Reglement, das Reglement Dandolo. Dieser Fischfang erfolgt nicht wie in dem benachbarten Jstrien bei Tage mit Senknetzen (kleU ck'iinbloeeo), indem man die durch Köder angelockten Fische mit dem Netz ein- schließt, sondern von April bis Oetober des Nachts, wenn der Mond nicht scheint, und zwar auf zweierlei Art: mit Seukuetzen, genannt, ohne Lockspeise und ohne Licht oder bei Beleuchtung mit einem großen, Sommer-Tratta genannten Schleppnetz. Insbesondere auf die letztere Weise zieht man oft sehr reiche Beute aus dem Wasser, außer Sardellen auch gemeine Makrelen (Lcvmder scorriber), mittelländische Makrelen (Leomber colius) und Anchoven (knArauIis eneruLiekolus). Diese Fangweise ist indeß eine ziemlich kostspielige. Sie verursacht während jeder Fischereisaison für Netz und für Kienholz zur Beleuchtung, ferner für die zahlreiche Mannschaft Auslagen von circa
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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