Seite - 17 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12

17 Die Festung Ofen von ^24 ^ bis l Z N - Seitdem König Bela IV. erfahren hatte, welch wirksames Hinderniß ein großer Fluß dem Vordringen eingebrochener Fremdvölker entgegensetzt, wandte er der Donau- linie, und zwar dem rechten, ehemals pannonischen Ufer seine besondere Aufmerksamkeit zu. Der Pester Landesüberfnhr gegenüber erhob sich ein vereinzelter langer Bergrücken, der weder von den Römern, noch bisher von den Ungarn verwerthet worden war, obgleich man sich für eine mittelalterliche Beste gar keinen geeigneteren Punkt wünschen konnte. Er glich den Burgbergen zu Prag, Gran und Agram. Hier baute nuu Bela IV., da die nach allen Seiten steil abfallenden Flanken des Berges sogar die tiefen Festnngs- Siegel Ofens vom Jahre 1329. graben und hohen Thürme entbehrlich machten. Die äußersten stockhohen Wohnhäuser mit ihren Fenstern nnd Erkern konnten als Festnngswälle und Thürine dienen. Hier konnte der Feiud weder seine „Ballisten" anwenden, noch seine riesigen Holzthürme auf Räder» an die Mauern heraufahreu. Der Festungsbau wird wohl viele Jahre gedauert haben. Eine Festung kouute er so lange nicht heißen, als nicht die Mauern uud Thore ringsum der ganzen Länge und Breite nach ohne Lücke vollendet waren nnd zahlreiche Einwohner sich innerhalb nieder- gelassen hatten. Denn im Mittelalter war es die städtische Bürgerschaft, welche die Erbauer, die Erhalter uud die Vertheidiger, das ist die Befatzuug der Beste stellte. In dem vorliegenden Ansnahmssalle, wo die Beste eine Nothwendigkeit für das Land war, wurde zur Vollendung des Werkes aus Laudesmittelu beigesteuert. Dreizehn Jahre uach dem Abzug der Tatareu, 1255, schreibt der König, er habe auf dem Pester Berge eine Beste erbaut, welche dicht bevölkert sei. Ungarn IN. 2