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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 26 -
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26 gewährleistet wird und der König sich oder seinem Stellvertreter nur die Bestätigung vorbehält. Seit 1347 kommt anch in den auf Ofen bezüglichen Denkmälern das Wort „Rector" nie mehr vor. Lateinisch heißt der höchste Würdenträger immer die Rathsgenossen aber »Mrati", das heißt geschworene Bürger. Die andere bedeutende Errungenschaft Ofens ist, daß es sich von Ludwig dem Großen das heutzutage unerhörte, im Mittelalter jedoch gebräuchliche Stapelrecht erwirkt. Dieses Handelsmonopol wog für Ofen das Kremnitzer Bergwerk auf. Es beherrschte dadurch den ganzen Waarenverkehr von Böhmen, Österreich, Italien, dann von Polen und selbst über Kronstadt vom Schwarzen Meere her. Denn die fremden Waaren durften nur hier ausgepackt und verkauft werden, und zwar im Großen an die Osner Kaufleute. So geschah es denn, daß die Breslauer Kaufleute den Pfeffer, den die Gennesen von Constautinopel her über das Schwarze Meer einführten, von den Ofnern kaufen mußten. Alt-Ofen war Königinnensitz, die Residenz der Königin-Mutter, die dort das Kloster der Clarisseriuueu bereicherte. Der König aber erhob 1355 Alt-Ofen zur königlichen Stadt und entband dessen Bürger von der Vormundschaft des Kapitels. Oder vielmehr, er theilte die Stadt in zwei Theile, deren einer, wie iu Stuhlweißenburg, dem Kapitel verblieb, während der andere königliche Freistadt wurde. Aus Ludwig den Großen folgten verwirrte Zeiten. Auch Ofen hatte sein Theil an den Zwistigkeiten zu tragen, konnte aber freilich bei dem Zusammenstoße der herrschenden Mächte kaum eine andere als passive Rolle spielen. So im Jahre 1386, als sich der Tochter Ludwig des Großen, der regierenden Königin Maria gegenüber Karl von Durazzo, sonst Karl der Kleine genannt, ehedem Ludwigs trefflicher Feldherr und Verwandter, krönen ließ. Die Osner ließen den Prätendenten in ihre Stadt ein. Als aber das bekannte Mordattentat gegen Karl erfolgte, wobei auf Garas Wink Forgäcs den meuchlerischen Todesstreich gegen den neuen König richtete, da hatte auch Ofen an der Wucht dieses Streiches zu tragen. Garas Leute metzelten die italienisch-kroatische Begleitung Karls von Durazzo in der Osner Beste nieder. Sie verschonten überhaupt keinen, den sie für einen Parteigänger Karls hielten, und gaben namentlich den in der Festung wohnenden Italienern keinen Pardon. Es wohnten damals viele italienische Geldmäkler und Kaufleute in Ofen, wo sogar eine Gasse die „italienische" hieß. Diese wurde vom Pöbel geplündert. Es war dies ein harter Schlag für den Wohlstand und guten Ruf der Stadt. König Sigismuud (1387 bis 1437) weilte zwar nicht viel in Ungarn, wußte aber doch die Freiheiten der Stadt zu beschränken. Zuweilen gebot der Palatin oder Vicepalatin im Namen des Königs oder in Abwesenheit derselben der Burghauptmann des königlichen Schlosses. Um 1401 bekleidete ein gewisser Cznber (Zuber) dieses Amt und es scheint,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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