Seite - 31 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12

31 des ruhmreichen „WojwodeuJohauu", des größten Helden der damaligen Christen- heit, erregte überhaupt tiefe Entrüstung. Aber der Tod Ladislaus' rächte sich an seinen Urhebern. Er wurde einer der Hauptgründe, daß man ein Jahr später den minderjährigen Bruder des Opfers, den in Böhmen gleichsam ge- fangen gehaltenen Matthias zum König wählte. Der junge Ladislaus V. war nämlich am 23. November 1457 ohne Nachkommen gestorben und es wurde zur Königswahl eine Versammlung für den 1. Januar 1458 nach dem gewohnten Orte, Ofen und Pest, ausgeschrieben. Die Magnaten mit dem Palatin Gara ver- sammelten sich in Ofen, die Massen des niederen Adels in Pest und auf dem Räkosfelde. Führer der Letzteren war Michael Szilägyi, älterer Bruder der Witwe Johann Huuyadis, also Matthias' Oheim. Da das Haus Huuyadi beinahe alle Festungen und Einkünfte des Landes in Händen hatte, kam der alte Szilägyi mit 20.000 Bewaffneten nach Pest. Seine Partei, oder vielmehr sein Heer wuchs auf 40.000, als der niedere Adel trotz des sehr strengen Winters zuzuströmen Das Hunyadi Wappen von 1470 am Thurme der Matthias- begaUU. Wie koNNte Man eine solche schein der Lwer Festung, Menge unterbringen? Ohne Zweifel waren die bewaffneten und zumeist berittenen Edelleute nicht nur in Pest, sondern auch in deu sechs bis sieben Nachbardörfern einquartiert, von denen jetzt keine Spur mehr vorhanden ist, namentlich in den Häusern von Uj-Bees (Nen-Wien), Jenö, Süly und Erzsebetsalva. Während des zur Königswahl versammelten Reichstags von 1458 trennte der starke Eisgang der Donau lange Zeit den Verkehr zwischen den in Ofen rathschlagenden