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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 37 -
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37 1514. Der Graner Erzbischof und päpstliche Legat Thomas Bakocs verkündigte am ersten Ostertage 1514 in der Kirche des königlichen Schlosses einen Kreuzzug gegen die Türken und weihte ebendaselbst Georg Dozsa zum Oberfeldherrn des Kreuzheeres. Auch große Processionen ordnete er zu dieser Zeit von Alt-Ofen zur Festung und in Pest an, aber trotzdem ließen nur verhültuißmäßig wenige Bürger das Kreuz an ihre Kleider nähen. Aus der Proviuz jedoch strömteu namentlich Banern massenhaft ans dem Räkos- selde zusammen nnd es heißt, daß die unbezahlte und sich selbst verköstigende Menge bis auf 40.000 Köpfe anwuchs. Schon im Mai war sie nicht mehr zu zügelu uud begann dann die Hänser der Adeligen in den Vorstädten ansznranben und die Wagen der reisenden Kaufleute zu plündern. Nachdem im Mai 1514 der größere Theil des Dözsa'schen Heeres abgezogen war, blieb auf dem Pester Felde gegen Szentsalva hin (an der Straße nach Üllö oder Soroksär) ganz in der Nähe der Vorstadt ein Bauernheer von 3.000 Köpfen zurück, das sich mit einer Wagenburg umgab. Es staud unter dem Befehl des Pester Bürgers Ambros Szaleresz. Der königliche Bnrghanptmann Johann Bornemissza und Paul Tomory beschlossen, diese Schar zu sprengen. Die Besatzung des Ofner Königsschlosses lieferte das Fußvolk, die Ofner und Pester Herren nebst zahlreichem aus der Provinz hierher geslüchteten Adel die Reiterei, endlich die Ofner und Pester Wälle die Kanonen. Bornemissza setzte sich mit dem Fußvolk und den Kanonen zwischen den Häusern der Vorstadt fest, (was beweist, daß das Lager des Bauernheeres sich in der Nähe der Stadt befand), Tomory war mit der Reiterei zum offene» Angriff hinausbeordert. Ehe aber dieser erfolgte, wurden die Aufständischen aufgefordert, die Waffe» niederzulegen. Szaleresz selbst uud ein Theil des Heeres nahmen die Amnestie an, ein Beweis, daß sie nicht auf Leben nnd Tod Dözsas Anhänger waren. Die Übrigen wurden gänzlich zersprengt. Als nach der Niederwerfung dieses Anfstandes der Adel sich im October zum Reichstag versammelte, zeigte er sich begreiflicher Weise ergrimmt über das Kreuzheer. Und eben diesem Grimme ist es zuzuschreiben, daß auf diesem Reichstage die Gewalt der Grnndherren über ihre Hörige» «och über das frühere Maß hinaus gesteigert wurde. Eiue Abordnung hatte die sormnlirten Gesetzartikel in großem Triumphzuge zum König von Pest nach Ofen hinüberznbringen. Die Fähre füllte sich anch mit anderen Mit- gliedern des Reichstages. Doch war der Nebel so dicht, daß man von der Mitte der Donan weder das Pester Ufer, noch den Blocksberg sah nnd ebensowenig wußte, wo aufwärts und wo abwärts war. Einige große Herren aus dem Reichstage begauueu nun mit den flachen Klingen auf die Fährleute loszuschlagen und gaben ihnen die Richtung an. Da stieß die Fähre an eine der Donaumühlen, schlug um und die Mehrzahl der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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