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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
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42 Bald kam Szapolyai selbst, um auf deu Trümmern Ofens zu weinen. Persönlich ließ er König Ludwig II. in Stuhlweißenburg, wo er gekrönt worden, mit großer Pracht bestatten. Für deu Winter mußte er, statt iu Ofen zu residireu, mit Gran vorlieb nehmen. 1527. Im Frühjahr hält noch Szapolyai einen Reichstag in Ofen ab; dann, als die Heere Ferdinands nahen, zieht er sich zurück. Ferdinand begibt sich von Ofen nach Stnhlweißenbnrg, um sich krönen zu lassen, uud läßt daselbst, als wäre die Bestattung Ludwigs II. durch Szapolyai nicht in Ordnung gewesen, ein neues Begräbuiß veranstalten. Nach Ofen zurückgekehrt, läßt er die Güter Szapolyais, als eines Hochverräthers, ein- ziehen. Davon gibt er, nebst manchem Andern, das Osner Haus Szapolyais den Bathorys. Dieses Haus stand am heutigen Paradeplatz gegen die Donau hin. Außerdem hatte Szapolyai noch ein Hans in der Unterstadt am Donauufer. Doch konnte Ferdinand, der nicht nur Österreich besaß, sondern auch schon im Königreiche Böhmen die Nachfolge Ludwigs II. angetreten hatte, kein ständiger Bewohner Ofens sein. Er ließ daselbst eine größtentheils deutsche Besatzung unter dem noch jungen Thomas Nädasdy zurück. 1529. Der Sultan fällt abermals mit einem ungeheuren Heere in Ungarn ein oder vielmehr, er zieht durch Ungarn gegen Wien. Er betrachtete Ungarn schon als Vasallenstaat, seitdem zu Anfang 1528 Szapolyai als König von Ungarn mit ihm eiu Bündniß ohne Bedingung der Steuerzahlung geschlossen hatte. Der Sultan belagert Ofen, das dnrch die deutsche Besatzung nur lässig vertheidigt wird : schon am sechsten Tage übergibt sie die Festung, nachdem sie den Commaudanten Thomas Nädasdy in den Kerker geworfen. Der Sultan ließ die „Lanzknechte", die sich ergeben hatten, nebst vierzig hervorragenden Osner Bürgern mit mongolischer Unmenschlichkeit niedermetzeln. Nun war Ofen zum zweiten Male in des Sultans Hand. Aber noch immer nahm er es nicht in Besitz, sondern über- lieferte es dem König Johann, der es bis an seinen Tod behielt. Nädasdy entkam in der Verwirrung der Übergabe und ging zu Johanns Partei über. Da ergab sich auch Pest, das in den Händen der Deutschen war, dem König Johann. Der Sieger that den Ein- wohnern nichts zu leide, aber trotzdem verließen die Wohlhabenderen die Stadt. Pest hatte etwa zwei Jahre lang Ferdinand angehört, als es in Szapolyais Gewalt kam. In diesem Jahre wanderten auch die Nonnen von der Haseninsel endgiltig aus. 1530. Ferdinand entsendet Roggendorf zur Rückeroberung Ofens. In der Festung befinden sich mit Gritti Z.lXX) Türken außer den Osner und Pester Bürgern und anderen ungarischen Truppe«. Thomas Nädasdy erwarb sich große Verdienste um die Erhaltung der Stadt und erhielt dafür von Szapolyai das bedeutende Lehen Fogaras. Roggendorf zog nach einer energischen Belagerung von fünfzig Tagen wieder ab. Es zeigte sich dabei, wie schade es gewesen, in den Jahren 1521 und 1526 eine geringe Meinung von der Widerstandsfähigkeit der Festungen zu hegen. König Johann erhob die Osner Bürger für
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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