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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
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54 Mit dem Jahre 1686 beginnt eine neue Epoche der Hauptstadt; in dieser ist Pest allein die Stadt der Neuzeit, ihr allein gehört die Zukunft. Alt-Ofen ist keiner Erwähnung werth uud auch die Ofner Festung tritt in den Hintergrund. Wenn heute Budapest Hauptstadt ist, so gehört das Verdienst seit 1686 nicht Ofen uud noch weniger Alt- Ofen, sondern einzig und allein Pest. Dies zu erkämpfen war freilich nicht das Werk weniger Jahre, sondern das von Generationen. Auch uach 1686 dauert es noch an die hundert Jahre, bis Pest sich unter die namhaften Städte des Landes emporschwingt. König Leopold I. verlieh ihm zwar gleich uach der Rückeroberung vier Jahrmärkte und erhob es 1703 in die stattliche Reihe der königlichen Städte, indem er ihm durch ein sehr feierliches Diplom das Recht der freien Beamtenwahl zugestand, da brach aber die Räköezysche Revolution aus, auf viele Jahre hinaus eine Katastrophe für den Handel des Landes, uud auf dem Fuße folgte ihr die verheerendste Seuche, kurz, das heutige Pest hatte im Jahre 1710 nicht mehr als 300 Einwohner! Nach dem Abzüge der Türken galt die Wiederherstellungsarbeit natürlicherweise vor Allem auch dem Comitatshause. Die übrigen Institutionen, die sich später eingefunden, glichen ja nur Einwanderern, das Eomitat aber beeilte sich, nach so langer Abwesenheit seinen alten Sitz in Pest wieder einzunehmen. Das wohledle Pester Eomitat, das während der Türkeuherrschaft recht fern vou seinem Gebiete gesessen und von der in Nögrad gelegenen Festung Fülek aus admiuistrirt hatte, wollte sein Dankgebet für die glückliche Rückkehr, ein so seltenes Ereigniß, vom angestammten Vätersitz aus zu Gott emporsenden. Das Eomitatshaus war iu der zweiten Hälfte des XVlII. Jahrhunderts ein einstöckiges Gebäude uud erhielt sein zweites Stockwerk nebst der ansehnlichen Säulenreihe erst im XIX. Jahrhundert. Der Platz, auf dem es stand, war sehr günstig, denn die Donau konnte ihn selbst in ihrer tollsten Lanne nicht erreichen. Die riesige Kaserne in der Nachbarschaft wurde unter König Karl III. in den Jahren 1727 bis 1728 erbant. Ihr gegenüber haben die Serviten Kloster und Kirche, deren Grundstein schon im Jahre 1717 gelegt wurde. Die Frauciscauer ließen sich gleichfalls schon frühzeitig an dem jetzigen „Franciscanerplatz" nieder. Und nicht minder waren die Evangelischen klug genug, zn Anfang dieses Jahrhunderts ihre einfache Kirche so nahe als möglich an die höher gelegene Kaserne heranzurücken. Allein jeder an einem schiffbaren Wasser gelegene Ort hat die natürliche Neigung, ohne Rücksicht auf etwaige Überschwemmungen sich gegen das Ufer hin zu entwickeln. So wurde schon unter den Ärpäden die Pfarrkirche am Ufer der Donau erbaut; dient doch die Umgebung der Hauptkirche stets als Lagerplatz für die Wallfahrer und, was das Nämliche ist, als Schauplatz der Wochen- und Jahrmärkte. In jener Gegend hatte Pest seine alte Überfuhr und später (1687) seine Schiffbrücke. Die Pfarrkirche auf dem Schwurplatz,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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