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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 58 -
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58 Schon die Namen der Vorstädte Pests tragen den Stempel der Neuheit. Sie sind nach Maria Theresia, Josef, Franz und Leopold benannt. Schon Karl III. ahnte, daß nicht Preßbnrg, sondern Pest die zukünftige Hauptstadt Ungarns sei. Diese gute Meinung beknndete er nicht nur durch den Bau der von dein Architecten Martinelli entworfenen Kaserne („Jnvalidenpalais"), sondern auch, indem er 1723 die beiden neuerrichteten ständigen Oberlandesgerichte, nämlich die Septemviral- und die königliche Tafel, nach Pest verlegte. Auch für diese wurde ein gegen Überschwemmungen gesicherter Punkt, am Franciscanerplatz, gewühlt. Nach dem Besuche Maria Theresias in Pest (1751) wird das königliche Schloß in Ofen aufgeführt und, was noch wichtiger für die Stadt, im Jahre 1767 durch eine stehende Schiffbrücke die Verbindung Pests mit der Ofner Raitzenstadt, in der Richtung der kleinen Brückgasse, hergestellt. 1775 werden Pest und Ofen durch die größte Über- schwemmung des vorigen Jahrhunderts verwüstet. Im Februar 1776 widersetzt sich die Bürgerschaft der militärischen Einquartierung, die bis dahin hier nicht üblich gewesen. 1777 wird die Übersiedlung der Tyrnaner Universität nach Ofen angeordnet, von wo sie 1784 durch Josef II. nach Pest, in das frühere Kloster des aufgelösten Panlinerordens verlegt wird. Im Jahre 1781 erließ Josef, der gekrönte Philosoph, das Toleranzedict, das für den Aufschwung der Stadt große Bedeutung gewann. In dem für Pest ausgestellten feierliche» Privilegienbriefe Leopolds I. vom Jahre 1703 war bestimmt gewesen, daß nnr Katholiken in den Bürgerstand der Stadt ausgenommen werden durften. Als diese Bestimmung dnrch Josef aufgehoben war, vermehrte sich die Bevölkerung Pests nicht nur durch magyarische, sondern auch durch deutsche und slavische Einwanderer. 1784 kommen der Statthaltereirath und die königliche Kammer nach Ofen. 1786 wird auf Josefs Verfügung das Pester Seminar für geistliche Zöglinge eingerichtet. Gleichzeitig entsteht weit draußen vor der Stadt das ungeheure „Neu- gebäude". Auch für dieses hatte Kaiser Josef ein vor Überschwemmung gesichertes Terrain ausgesucht. Es ist bezeichnend, daß, obgleich der Charakter dieses Gebäudes den militärischen Zweck verräth, Dank der humanen Gesinnung des Herrschers dennoch die Annahme obwaltete, er habe es für irgend eine Sanitätsanstalt bestimmt. Dazu wäre es, im Verhältniß zum damaligen Bevölkerungsstande der Stadt, denn doch zu groß gewesen. Noch im Jahre 1821 ist die Umgebung des Neugebäudes unverdaut; es wird als ganz frei und allein stehend beschrieben. Die jüngste Vorstadt ist die Leopoldstadt. Diese aber ist schon planmäßig angelegt mit ihren geraden, sich im rechten Wiukel schneidenden Straßen und zwei großen Plätzen, dem Elisabeth- und Josefsplatz.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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