Seite - 59 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12

59 Im Jahre 1790 wurde auf dem Preßburger Reichstag, nachdem das Laud lange Zeit keinen Palatin gehabt, Erzherzog Alexander dazu erwählt. Da sich der Statthalterei- rath in Ofen, die Septemviraltafel in Pest befand, mußte auch der Palatin in Ofen oder Pest wohnen, umfomehr als er überdies Erbobergespan des Pester Comitats war. 1792 wird König Franz in der Osner Garnisonskirche gekrönt. 1795 wird das „Bürgerspital" erbaut, das nach der mit ihm ver- bundenen Votivkapelle noch jetzt Rochusspital heißt. 1796 wurde Erzher- zog Josef, uach dem ein Jahr vorher erfolgten Tode des Erzherzogs Alexander, Palatin von Ungarn. Das Standbild des Palatins Josef schmückt mit Recht den nach ihm benannten Platz in Pest. Über ein halbes Jahrhundert er- freut er sich des Auf- blühens der von ihm geliebten Stadt, an dem er thatkräftig mitgewirkt. Ein anderer mächtiger Gönner der Stadt, der Primas Graf Josef Batthqäny, trägt im Jahre 1799 zur Gründung des jetzigen Stadt- wäldchens bei. Bald darauf, 1802, macht ein dritter hochgestellter Protector, Graf Franz Szecheuyi, seine große Bibliothek nebst werthvoller Sammlung der Nation zum Geschenk und legt dadurch den Grund zum Museum. Das oberste Protectorat desselben übernimmt der Palatin, der es gleichfalls um zahlreiche Schätze der Wissenschaft und Kunst bereichert. Das Comitatshaus zu Pest.