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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 88 -
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88 verschwunden. Hier wurde 1301 Andreas III., der letzte König aus Ärpäds Hause, begraben. König Bela ließ auch für seine Tochter Margaretha, welche Nonne geworden war, und für ihre Gefährtinnen um das Jahr 1252 uach der Legeude der heiligen Margaretha durch lombardifche Meister auf der damaligen Hasen-, jetzigen Margarethen- insel eine Domiuicauerkirche und ein Nonnenkloster erbauen. Siebzig Nonnen zogen mit der Königstochter in das Kloster, das also, gleichwie die Kirche, ein ansehnlicher Bau seiu mußte. Die türkische Eroberung verscheuchte die Nonnen, die Gebäude gingen nach und nach zu Grunde und an ihrer Stelle entstand im Lauf der Jahre ein dicht überbuschter Hügel. Als uach der Überschwemmung des Jahres 1838 der Hügel abgetragen wurde, kamen die Überbleibsel der Kirche zum Vorschein: mehr oder weniger hohe Mauern des Thnrmes, der Vorhalle, des Schiffes und Chores, dann Pfeiler, Säulen und andere Bruchstücke, die zum geringeren Theil in das ungarische Nationalmuseum gelaugt, meistens aber nachmals verschleppt worden sind. Die damals angestellten Forschungen ergaben, daß die Kirche ein außergewöhnlich langer srühgothischer Bau war (62 Meter, wovon 30 auf das Chor kamen, bei 13 Meter Breite), daß sie nur ein Schiff, an der Westseite aber eine Säulenhalle und darüber eine Empore, sowie eine Vorhalle besaß. An die Mauern des Schiffes und Chores waren eine Art von Streben innen angebaut; nur der Chorabschluß hatte äußere Streben, die ihnen im Inneren entsprechenden Wandschäfte zeigen einen Wechsel von Kehlen und fein gegliederten Diensten. Die ersteren Pfeiler hatten sehr einfach gegliederte Basen, die sich als Pfeilereapitäle, jedoch abwärts gekehrt wiederholten. Die Capitäle der die Empore tragenden Säulen waren niit Laubornament in zwei Reihen verziert. Der Thurm stand auf der Achse des Schiffes. Das nördlich der Kirche gelegene Kloster ist verschwunden, desgleichen das dnrch König Stefan V. gegründete Minoritenkloster, die nach dem Erzengel Michael benannte Kirche und Propstei der Prämonstratenser und die übrigen Gebäude der Insel. Die durch Böla IV. in Ofen und Pest angesiedelten und unter Sigismuud zur Blüte gelangten Johanniter hatten eine Dreifaltigkeitskirche in Felheviz, der Gegend des jetzigen Kaiserbades, eine nach St. Elisabeth benannte in der Umgebung des Blocksberges und eine dem heiligen Niklas geweihte in Pest, dabei auch Klöster und Spitäler, ferner stand in der Wasserstadt eine St. Peterskirche uud im Keleusöld schon im XIII. Jahr- hundert eine St. Gcrhardskirche, aber von diesen allen hat sich nur die Überlieferung erhalten, ihren Standort vermögen wir nicht genau anzugeben. Die Franciseaner ließen sich auch in Pest schon im XIII. Jahrhundert nieder und bauten ihre erste Kirche nebst Kloster wahrscheinlich an der Stelle, die sie noch jetzt innehaben. Die Dominicaner bauten ihr durch die Tataren zerstörtes Kloster zu Pest noch in demselben Jahrhundert wieder anf. Aus diesen Daten ergibt sich, daß in der zweiten Hälfte des XIII. Jahrhunderts die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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