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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 92 -
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92 ließ und zu diesem Zweck um zwei Ziegelbrennermeister aus Wien ersuchte. Später war ihre Tochter Elisabeth, Gemalin Albrechts von Österreich, sodann Katharina, erste Gemalin des Königs Matthias, nach ihrem Tode die Witwe Johannes Hnnyadis, Elisabeth, und schließlich Beatrix, zweite Gemalin des Königs Matthias, Eigenthümern! und Bewohnerin der Königinnenburg. Die Letztere ließ sie abermals umbauen, ohne Zweifel durch einen italienischen Baumeister. Aus alledem folgt, daß die Königinnenbnrg im XIV. und XV. Jahrhundert das bemerkenswertheste weltliche Gebäude der Hauptstadt gewesen sein muß. Die Türken haben sie zerstört. Wir können nur muthmaßen, daß sie auf dem jetzigen Königshügel gestanden. Karl Robert besaß eine große Hofburg iu der Festung Ofen neben dem jetzigen Wiener Thor. Auch das dortige Haus Ludwig des Großen kann kein unbedeutender Bau gewesen seiu. Der jüngere Bruder Ludwig des Großen, Prinz Stesan, ließ am Südende des Festungsberges den nach ihm benannten Thurm errichteu, dieses merkwürdige und gewaltige Bauwerk, das zur königlichen Burg gehörte. Verschiedene Vornehme des Landes hatten anch unter Ludwig dem Großen Häuser in der Oseuer Festung, aber erst unter seinem Nachfolger Sigismuud wurde es Sitte, ja nothwendig, daß jeder kirchliche und weltliche Magnat daselbst ein Hans habe. Dieser Herrscher hat Ofen im wahren Sinne des Wortes zur königlichen Residenz gemacht. Anch er selbst hielt sich dort häufig und längere Zeit auf; dort hielt er die Reichstage ab und empfing zahlreiche fürstliche Gäste. Unter seiner Regierung uahm die weltliche Baukunst in der Hauptstadt eiueu kräftigeren Aufschwung im Gegensatz znr kirchlichen Architektur der früheren Jahrhunderte; er berief Baumeister und Steinmetze aus Frankreich nnd entwickelte dadurch die Bautechnik. Die Königsburg am Südende des Festnngsberges ließ er gegen Norden durch Einbeziehung eines Theiles des Stadtgebiets bedeutend erweitern, rings mit starken Mauern umgeben, auf diesen einen bedeckten Gang errichten und dann einen gewaltigen Palast bauen, der mit einem viereckigen Donjon und noch sechs anderen Thürmen versehen war und im Gegensatze zur alten Burg schon während des Baues den Namen „frischer" (neuer) Palast erhielt. Überdies erbaute er vor der königlichen Burg eine dem heiligen Sigismuud geweihte Kirche und ein Collegiatkapitel. Die von Sigismnnd begonnenen, aber nicht vollendeten Bauten wurdeu nachher durch König Matthias zn Ende geführt, der außerdem in der königlichen Burg eine Kapelle uud mehrere neue Gebäude errichten ließ, alle Jnnenränme mit reichem Schmnck versah nnd so die architektonische Pracht der Königsburg vervollständigte. Von all dieser Herrlichkeit ist nichts erhalten. Die schriftlichen und bildlichen Quellen genügen alle zusammen uicht, um unserer Phantasie ein wenn auch nur annähernd treues Bild der königlichen Burg zu vermitteln, so wie sie am Ende des XV. Jahrhunderts bestand. Die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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