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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
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102 Das königliche Schloß ist das hervorragendste Gebäude der Hauptstadt aus der Zeit Maria Theresias. Es uimint am südlichsten Ende des Osner Festungsberges ungefähr die Hälfte des Raumes ein, auf dem die unter der Türkenherrschaft in Trümmer gesunkene und später abgetragene Königsburg gestanden. Sie wurde durch deu kaiserlichen Architekten und Oberingenieur Josef Hillebrand im Jahre 1748 begonnen und 1777 vollendet. Das Schloß hat gegen Westen einen sür Barockschlösser charakteristischen offenen Hof in Huf- eisenform, die Seitenflügel bilden je einen geschlossenen Hof, im nördlichen Flügel befindet sich die nach St. Sigismuud benannte Hofkapelle. Das nach Josef Hillebrands Plänen erbaute Schloß war zwei Stockwerke hoch. Der vorspringende Mitteltract der gegen die Donau gewendeten, 170 Meter langen Hauptfa^ade war seiner ganzen Länge nach durch Pilaster gegliedert, welche vom Hauptgefchoß bis zum Hauptgesimse reichten, vor den vier mittleren Mastern aber standen vier römische Säulen, die einen offenen Erker bildeten. Über diesen erhob sich ein dreieckiger Giebel und hinter diesem ein schlanker, kuppelartiger Thurm, zu dessen beiden Seiten, sowie an den beiden gleichfalls durch Pilastör und Säulen gegliederten Enden des Gebäudes sich je ein Mansardendach erhob. Dieses Äußere des Palastes war trotz der günstigen Lage von bescheidener Wirkung. In den wenigen erwähnten Gebäuden der Hauptstadt, die aus der Zeit Karts III. stammen, bekundet sich der Geist jener Architekten, die am Ende des XVII. und am Anfang des XVIII. Jahrhunderts in Wien die Barockarchitektur vertraten. Es sind dies: Johann Bernhard Fischer von Erlach, Dominik Martinelli und Lukas Hildebrand, echte Meister einer den örtlichen Verhältnissen angepaßten großartigen Anordnung, harmonisch wirkender großer Verhältnisse und einer mitunter übermäßigen decorativen Pracht. Im Bauwerke Josef Hillebrands dagegen wiederspiegelt sich getreulich der Nieder- gang der Wiener Architektur, wie er nach dem Tode jener Meister, noch unter Maria Theresias Regierung, plötzlich eingetreten. Bei der Belagerung im Jahre 1849 wurde das Schloß vielsach beschädigt; diese Schäden wurden zu Anfang der Fünfziger-Jahre ausgebessert, gleichzeitig erhielt der Mitteltract der Hauptfa^ade ein drittes Stockwerk, die vier Säulen des offenen Erkers wurden um zwei vermehrt, der Giebel beseitigt und der kuppelartige Thurm durch eiu Mansardendach ersetzt. Doch haben diese Umwand- lungen dem Schlosse nicht jene Großartigkeit verliehen, die ihm auch früher gefehlt hat. Ein für die Architektur zu Anfang der Negierung Maria Theresias charakteristisches Werk besaß die Hauptstadt in dem ehemaligen Palais Grassalkovics, das an der Stelle des Hauses Nummer 2 in der Hatvanergasse stand und vor einigen Jahren abgetragen wurde. Es war kein besonders hervorragender Bau, hatte aber ein erwähnenswerthes Portal, zu dessen beiden Seiten auf säulenförmigen Sockeln zwei männliche Statuen von mächtiger Mnsculatnr einen Balcou stützten. Ans derselben Zeit stammt das, allerdings
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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