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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
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124 Schwabenberg durch künstliche Leitung reichlich mit Wasser versieht. Verkehrte Welt! Einst sandte der Schwabenberg Bäche hernieder; heilte fließt das Wasser den Berg hinan. Chroniken und Ruinen erzählen von der glänzenden Vergangenheit des Osner Gebirges schon zu jener Zeit, als es „Nyek" hieß. Nicht nur der Thiergarten des Matthias Corviuus machte es berühmt, sondern auch die Asyle der Andacht, deren Spuren noch jetzt in Stein und Pergament vorhanden sind. Der Auwiukel (im Volksmunde „das Auwinkel", ^uglißet) war in halbvergangener Zeit mehr als „Sauwinkel" bekannt, noch von den Nyeker Wildschweinen des Königs Matthias her, nnd jener herrliche frische Quell, der mit seinem Wasser einst einen Fisch- teich speiste, heißt noch jetzt „Saukopf" (Vis?nü5ü). Die Neutaufe der'Ofner Berge und Thäler wurde auf Verfügung der Stadt in den Vierziger-Jahren vorgenommen; man stellte damals an jedem hervorragenden Plätzchen ein bis zwei Steinbänke auf, in die ein von Döbrentei verfaßter Denkfpruch eingegraben wurde; so auf dem Gottesberg: „Gottesberg hieß einstens dies Stück Land, Gott zur Ehre sei es wieder so benannt", oder auf dem Feldherrnhügel: „Feldherrnhügel heißt du huudertachtzig Jahr, von dir flog nach Ofens Burg der Siegesaar". Damals wurde auch der St. Antonsfelsen in Vajdaberg umgetauft nach dem Dichter Peter Vajda, der dort am liebsten weilte. Gegenwärtig ist der Auwiukel von den schönsten Landhäusern belebt, die in Zier- und Fruchtgärten stehen. Seine behaglichen Gasthäuser („Fasan", „Saukopf") gehören zu den beliebtesten der Hauptstadt. Der ganze Anwinkel mit seinen Nebenthälern, dem Stern- nnd Glockenthal, ist ein Stückchen Schweiz im Ofner Gebirge, der malerischeste Theil der Umgebungen Budapests. Von hier führte ehemals ein steiler Waldpfad und führt jetzt eine bequeme Fahr- straße auf den ragenden I o hann esberg (länoske^x), dessen waldbedeckte, einem Vulkan vergleichbare Kuppe nur zu Fuß erreicht wird. Einstens stand da oben die Bildsäule des heiligen Johannes, die dem Berge seinen Namen gegeben; jetzt ist er durch ein hohes, thurmartiges Gloriet gekrönt, dessen Balcon eine wunderbare Aussicht gewährt, denn zu Füßen des Beschauers liegt die Doppel-Hauptstadt au beiden Ufern der Donau, darüber hinaus weitet sich die Ebene des Alföld mit kirchthurmgefchmückten Ortschaften besäet, und stromabwärts verschwimmt, mit Dörfern gesprenkelt, die Insel Csepel. Im Osten dehnt sich das Leopoldifeld mit den großangelegten Gebäuden der Irrenanstalt. Jenseits des Johaunesberges erstreckt sich nach Norden und Westen unendlicher Hochwald, dessen dnnkler Mantel von Bergrücken zu Bergrücken hinüberwallt. Schattige Wege führen in ihm nach Mar ia -Einf iede l und Maria-Eichel, zur „Schönen Schäferin" und dem Panliner-Kloster . Hier stand von König Karl I. bis zu Ludwig II. ein Kloster dieser Mönche strengster Observanz, die jeden Tag mit der eigenhändigen Mitternachtsgeißelung begannen (einer
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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