Seite - 137 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12

137 Mühe, was sie befriedigen kann: zahlreiche gut eingerichtete Kneipen, wo braune Zigeuner- bursche aufspielen, was nur die Menschensohle kitzeln mag. Da kann man denn alle möglichen Methoden sehen, nach denen der Magyare seinen Csardas tanzt: klopferisch, zitterisch, springerisch, taucherisch, werberisch und „palastmäßig". In der anderen Kneipe dagegen sitzen rothmützige serbische Gusle-Spieler uud zupfen die metallenen Saiten in der festen Überzeugung, was sie da machen, sei Musik. Die Eislaufhalle am Ufer des Stadtwäldchenteichs. Unter alleu dieseu Schauplätzen von Unterhaltung ragen hoch hervor die Amphi- theater des echten ritterlichen Sports: die „Ringelspiele". Da zeigt sich erst, in wessen Brust ein tapferes Herz schlägt. Denn ein wildes Roß besteigen, das kann jeder Bauer, aber sich in den Sattel jenes hochgebäumten, buntbemalten Hengstes zu schwingen, die brennende Cigarre im Munde, und so hinter der holden Erwählten einher zn sprengen, die ihrerseits sich bequem auf dem Rücksitz der bemalten Kutsche zurücklehnt, wenn sie nicht etwa auf dem Damensattel ihres Flanke an Flanke nebenherschreitenden Zelters thront, immer Hand in Hand mit dein getreuen Seladon — dazu gehört schon ein mehr als alltäglicher Entschluß. Es ist eine wahre Pracht, etwa dem „Baka" (Infanteristen)