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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 146 -
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i4<; ' die sich hier gerue treffen; cs kommt sogar oft vor, daß, während im oberen Gasthause die Partei der Mehrheit durch ein Gastmahl demonstrirt, gleichzeitig im unteren Gasthanse die Minorität eine ähnliche Gegendemonstration macht, wobei hüben und drüben rauschende Musik mit Tusch eiusällt, wenn die Trinksprüche in das Land hiuausschalleu. Beide Enden der Insel sind durch eine Pferdebahn verbunden, welche in zehn Minuten den Weg zwischen den oberen nnd unteren Gebäuden zurücklegt, rechts uud links von abwechslungsvoller malerischer Scenerie begleitet. Wer aber die Herrlichkeit dieses Edcngartens völlig durchkosten ivill, schreite zn Fnße beide Ufer der Insel ab, wo ihn die erinnerungsreichen Denkmäler der Vergangenheit grüßen, geweihte Ruinen, mit Fruchtbäumen und großartigen Ziergärten umgeben, mit Rosenhainen und Gewächsen des Südens, die einen Trinmph der Gartenkunst bilden. Au Frühliugsuachmittagen vereinigen sich die Farbenpracht der Blumen, der nachtdnnkle Schatten des dichten Laubes und das Concert der Nachtigallen, um eine schier mythische Stimmung hervorzurufen. Und nun erst die vielen schonen Franen und Mädcheu! Das ist die Schönheitsausstellung von Budapest! Uud mitten in der buntwechselnden Menge sieht mau auch, von der allgemeinen Liebe umgeben, den erlauchten Hausherrn selbst, den Erzherzog Josef mit feiner Familie. Eine alte Volksfage läßt auf dieser Insel die fürstlichen Schätze vergraben sein, welche wegzuführen cs an Zeit gemangelt habe, darunter auch die silberne Glocke der Königstochter; da soll denn um die Mitternacht des Margarethentages über dem Grabe der Heiligen ein mehr als irdischer Glanz sich entzünden, das silberne Glöcklein erklingt uud rings durch die Gegend wallt wiederum jeuer zauberische Duft, der uach der Legende der Chrvuikeu bei der Grablegung und Wiedererhebnng des Königskindes geweht hat. — All dies ist heutigen Tages keine Sage mehr! Der überirdische Glanz erglimmt, den zauberhaften Duft bringt jeder Frühling wieder, wenn die tausendfach gearteten Rosen sich öffnen; echte fürstliche Schätze werden auf der Insel vergraben, ihr erlauchter Eigen- thümer, Erzherzog Josef iuvestirt sie in dieser seiner Besitzung, und an diesen Schätzen hat das gauze Publikum sein Theil, ja auch das silberne Glöcklein erklingt wieder. — Vor siebzig Jahren schrieb Schams in seinem Buche: Pest und Ofen seien zwei so deutsche Städte, daß der hierher gerathene Reisende in Deutschland zu sein glaube; man spreche zwar hier und da auch uugarisch, bei den adeligen Familien, die Umgangssprache der Gebildeten sei aber (bei den Magyaren) denn doch die lateinische. Und jetzt — hört man allezeit und allerorten „das silberne Glöcklein der Königstochter Margaretha" klingen: die süße Muttersprache. Auch eiueu wuuderthätigeu Zauber besitzt die Margaretheuinsel: ihre Heiltherme. Zu Anfang des Jahrhunderts war sie nur eine kleine warme Quelle, aber die fürstliche
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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