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Dieselbe düstere Auffassung, Hoffnungslosigkeit, ja Verzweiflung, dasselbe Lob der
Vergangenheit, dieselbe Verachtung der Gegenwart erklingt auch von der Leier Daniel
Berzsenyis; denn tieser als er hat Niemand zu Anfang dieses Jahrhunderts den Niedergang
der nationalen Idee empfunden. Wohin er auch blickte im Vaterland, nirgends winkte
Daniel Berzsenyi.
ihm ein ermuthigeuder Strahl, und in der Ode: „An die Ungarn" brach seine wilde Ver-
zweiflung, sein Prophetenzorn los, daß diese Nation gar nichts mehr zu suchen habe
auf Erden. Später begann sein Zorn sich zu besänftigen und er schöpfte einige Hoffnung
aus den beginnenden geistigen Bewegungen, die ihn selbst mit sich rissen. Allein er
wurde dessen bald müde und vergrub sich in seine philosophischen Ideen, um weniger
Oden und mehr Elegien zu schreiben. Seine edlen Gefühle, seine Bedürfnißlosigkeit
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (3), Band 12
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (3)
- Band
- 12
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1893
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.49 x 21.91 cm
- Seiten
- 626
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch