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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 328 -
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328 gelangen, wie nur bei ganz vereinzelten ungarischen Lyrikern. Jenem Zustand aber, in dem Verzweiflung und Glauben, Grübelei und Hoffnung, Entsagung und Vertrauen sich bekriegen, hat Arany nnter allen Magyaren den künstlerischesten Ausdruck verliehen. Der Grundton seiner Lyrik ist die Elegie, die sich bisweilen zur Ode erhebt oder auch im Humor schmilzt. Am liebsten besingt er das Glück seines Familienlebens, die mächtigste Wirkung aber machen seine patriotischen Elegien. Schmerz und Klage in ihrem gehobensten Tone klingen bei Keinem so ergreifend als bei ihm. Unter dem Einfluß Johann Aranys, doch in selbständiger Richtung pflegte auch Karl Szäsz die epische Poesie; seine werthvollsten Werke in dieser Gattung sind „Salamon" und „Trencseni Csäk". Ladislans Aranys Werke „Elfrida" und „Der Held der Fata Morgana" (velibädok käse) gehören zn den hervorragendsten Erzeug- nissen der neueren ungarischen Dichtkunst. Gehen wir von der epischen Dichtung in gebundener Rede zu den Erzählungen und Romanen in Prosa über, die seit Karl Kisfalndy eine nicht minder rasche und künstlerische Entwicklung durchmachen, so ist vor Allem Andreas Fäy (1786 bis 1864) zu erwähnen, der im Jahre 1832 den ersten socialen Roman Ungarns, das „Haus Belteky" schrieb und darin einige vorzüglich gerathene Figuren aus der in Umwandlung begriffenen ungarischen Gesellschaft vorführte, allerdings mit lehrhafter Tendenz, aber in natürlicher, ungesuchter Sprache und origineller Zeichnung. Er schrieb außerdem zahlreiche Novellen und Fabeln und unterwies auf seinem langen Lebenswege, einem fröhlichen Weisen gleich, die Nation in den Ideen des Fortschrittes, indem er die mannigfachen Schiefheiten und Schwachheiten des Lebens vor ihr bloßlegte und unausgesetzt gute Rathschläge ertheilte. Auch die meistens heiteren Novellen von Paul Koväcs wurden gerne gelesen und Paul Csatö lieferte Beachtenswerthes im Gebiete der ernsten Erzählung. Die verwegensten Sprünge der dichterischen Einbildungskraft finden sich in den orientalischen Novellen Peter Vajdas, dessen warmes Gefühl für Natur und Menschen- würde, Freiheit und Rechtsgleichheit sich iu solcher Form ausspricht. Vajda strebt im sprachlichen Ausdruck eine gewisse pomphafte Überschwenglichkeit an und meidet den Ton einer einfachen, ruhigen Prosa. Sein feierlicher, aber sprunghafter Stil gefiel den Lesern eine Zeit lang ausnehmend, bald aber trat Nikolaus Jösika auf, als eigentlicher Begründer der ungarischen Romanliteratur, und gab durch seine Werke dem Geschmack des Publikums eine ganz andere Richtung. Baron Nikolaus Josika (1794 bis 1865), der Sprosse einer uralten siebenbürgischen Adelsfamilie, stand, als er auftrat, uuter dem Eindruck der Sagen Alexander Kisfalndys, sowie Walter Scotts und der französischen Romantik. Gleich sein erster Roman, „Abafi" (1836), machte seinen Namen gefeiert. Dieser Erfolg spornte ihn zu rascher Arbeit und
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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