Seite - 343 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Bild der Seite - 343 -
Text der Seite - 343 -
Das
ungarische Schauspielwesen.
Die Geschichte der ungarischen Schauspielkunst beginnt
eigentlich mit dem Jahre 1790.
Die erhaltenen Mysterien machen es zwar sehr
wahrscheinlich, daß das kirchliche Ceremoniel in Ungaru
die dramatische Form auch früher gekannt und bei ver-
schiedenen Festen schon im XII. und XIII. Jahrhundert
angewendet hat, doch deutet keine einzige sichere Spur
darauf, daß sich hier aus dem Mysterium ein Volks-
drama entwickelt habe. Ohne Zweifel kannte das Volk
schon damals die Bethlehemgänge um Weihnachten,
den Bischofszug am Gregoriustag, die Oster- und Drei-
königsspiele, ja es führte selbst, wie das Bruchstück einer
Art von Mysterium der Hochzeit zu Kaua zeigt, that-
sächlich irgendwelche Mysterien auf. Ludwig der Große
machte, wie es an anderen Höfen geschah, in seiner
glänzenden Hofhaltung die Sänger und Pfeifer, Tänzer und Hofnarren heimisch, und
seinem Beispiel folgten die Großen des Reiches, in deren Umgebung sich Spuren solcher
Lustigmacher finden. Von Matthias erzählt ein bairischer Chronist, er habe einen vor-
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (3), Band 12
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (3)
- Band
- 12
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1893
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.49 x 21.91 cm
- Seiten
- 626
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch