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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 345 -
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345 1785 in seinem eigenen Hause zu Preßburg ein deutsches Theater, in welchem zumeist Opern gegeben wurden. Doch hatte Preßburg schon 1730 ein Theater, in dem verschiedene deutsche und italienische Wandertruppen ihr Lager aufschlugen. In Pest beginnt die ständige deutsche Schaubühne mit dem 14. August 1771, als an Stelle der bis dahin beliebten „Hetzen" (Thierprodnctionen) in der sogenannten „Rondella", einem zum Theater umgewandelten Basteithurm des Donau-Users, die erste regelrechte deutsche Vorstellung stattfand. Zehn Jahre später entstand das deutsche Theater zu Kaschan, 1787 das Festungstheater in Ofen, für welches Kaiser Josef die Kirche des aufgelösten Carmeliterordens umbauen ließ; ferner blühte das deutsche Schauspielwesen in Ödenburg, Raab, Komorn, Fünfkirchen, Temesvär, Arad, Kronstadt, Hermannstadt und anderwärts; ja seine Spuren finden sich selbst in reinmagyarischen Städten wie Szegedin und Klausenburg. Die erste ungarische Schauspieltruppe bildete sich 1790 in Pest; nach vielem Bitten und Flehen und mühseligem Betreiben konnte sie am 25. October im Festungstheater ihre erste Vorstellung in magyarischer Sprache geben und brachte den in der Bearbeitung Christoph Simais. Sie hatte vierzehn Mitglieder: Ladislaus Kelemeu, Martin Rözsa, Johann Horväth, Blafins Baranyi, Paul Räth, Andreas Popovics, Andreas Nemes, Matthäus Szomor, Johann Fülöp, Johann Ungväry, Anna Moor, Fanny Termeezky, Elisabeth Nagy und Marie Nagy. Die Seele der Truppe war Kelemen. Er besorgte für sie Alles. Er richtete in ihrem Namen Gesuche an Städte und Comitate, an die Statthalterei, an den König. Er leitete die Proben und richtete die Stücke ein. Aber trotz seines angestrengten Eifers, trotz aller Begeisterung war nach zweimaliger Aufführung des eine weitere Thätig- keit der Truppe nicht durchzusetzen. Der Reichstag übersiedelte nach Preßburg und sie verlor dadurch ihre mächtigsten Beschützer. Die deutsche Einwohnerschaft von Pest und Ofen aber kümmerte sich nicht im geringsten um sie. Graf Unwerth, der Pächter der deutschen Bühnen, war ihr feindlich gesinnt und auch die städtischen Behörden stellten sich auf seinen Standpunkt; eine Stütze fand sie nur in den Ständen des Pester Comitats, die sich der Sache des ungarischen Schauspielwesens von Anfang an mit Wärme annahmen. Dank dieser eingreifenden Unterstützung setzte es die Gesellschaft nach anderthalbjährigem Kampfe durch, daß sie in einem Bretterschuppen am rechten Donau-User, Eigenthum des Zimmermeisters Kaspar I. Raischel, ihre Vorstellungen eröffnen konnte. Ein mächtiger Förderer ihrer Angelegenheit war um diese Zeit der Statthaltereirath Baron Josef Podmaniczky, der für sie die Concession erwirkte, ja sich sogar zur Leitung ihrer inneren Angelegenheiten und zur Oberaufsicht anheischig machte. Man leitete Sammlungen ein, zur Anschaffung wenigstens der nothwendigsten Spielbehelfe, wie Dekorationen, Bibliothek,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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