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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 348 -
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348 Um dieselbe Zeit kam auch in Siebenbürgen, gleichsam als Echo der Ofner Unter- nehmung, die Bewegung zu Gunsten des ungarischen Schauspiels in Schwung. Dort finden sich bereits im XVII. Jahrhundert Spuren von Theatervorstellungen. Im Jahre 1696 erhielt der Schauspieler und Theaterschriftsteller Georg Felviuczy von König Leopold I. bereits die Spielconcession für ganz Siebenbürgen und Ungarn. Etwa 70 Jahre später wird erwähnt, daß 1765 im Palast der Gräfin Georg Bansfy zu Klausenburg eine ungarische Dilettantenvorstellung stattgefunden habe. Als bahnbrechend hat also jene Bewegung zu gelten, welche durch die Ofner Unternehmer im ganzen Lande und so auch in Siebenbürgen zum Durchbruch kam. Georg Aranka drang in seinen „Zeichnungen" auf die Begründung einer ungarischen Schaubühne; sein Plan wurde von den Ständen angenommen und dem obersten Regierungsstuhl vorgelegt. In Klausenburg trat eine begeisterte Schar zusammen und, nachdem die Erlaubniß von oben erfolgt war, gingen die vier Geschwister Fejer (Johann, Stesan, Alexander und Rosalie) an die Organisation. Die ersten, die sich anschlössen, waren: Josef Värady-Koncz, Johann Gynlai-Säska, Paul Gidosalvi-Janesö, die Schüler des Collegiums zu Nagyeuyed, später Johann und Josef Kocsi-Patkö, Stefan Öri-Filep, Michael Verestöi, nnter den Damen Therefe Keszegh, Susanna uud Amalie Jauö, Anna Järdos (spätere Frau Adam Läng) und Therese Bajkö. Am 11. November 1792 begannen sie ihre Vorstellungen mit dem Stück: „Heimliche Abneigung". Sie hatten weit mehr Glück als ihre Collegen in Ungarn, denn sie fanden vom Regierungsstuhl angefangen in sämmtlichen Schichten der Gesellschaft Anklang und Unterstützung. Ihr materieller Erfolg war indeß trotzdem keineswegs glänzend, uud ohne die Spenden einzelner Magnaten wäre ihre Existenz auch dort nicht gesichert gewesen. Die Familien Wesselenyi, Bethlen, Banffy, Teleki, Jösika, Thoroczkay machten sich durch ihr gutes Beispiel um die Begründung der Schaubühne verdient und das Bestreben, diese zur Landesangelegenheit zu machen, hatte soviel Erfolg, daß schon am 27. September 1803 der Grundstein zu dem Bau des ständigen ungarischen Theaters gelegt wurde. Da indeß bis 1811 kein Reichstag zusammentrat, später aber die vom Reichstag bewilligten 100.000 Gulden durch die Entwerthuug des Geldes auf 16.000 zusammenschmolzen, ging es mit dem Bau sehr langsam und das Theater konnte erst am 11. März 1821 eröffnet werden. Bis 1806 wurde die Truppe durch Baron Nikolaus Wesselenyi erhalten, dann sandte er, theils um ihre künstlerischen Fortschritte auch in Ungarn zu zeigen, theils weil schließlich auch er der vielen Opfer müde war, einen Theil der Gesellschaft unter der Führung Michael Ernyis nach Debreczin; der andere Theil zog später unter Alexander Szacsvay und Franz Sebes nach Großwardein, Tokaj, Miskolez und Erlan mit der Verpflichtung, am 1. November 1807 wieder in Klausenburg zu sein.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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