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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 356 -
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856 Megyeri, Telepy, Demjeu, Dery, Balogh, Päly und Somogyi. Einen Monat später schloß sich ihr das Ehepaar Lendvay an. Durch die Thätigkeit dieser Gesellschaft wurde die Idee eines stehenden Theaters in der Hauptstadt vollends reif. Der Boden dafür war nunmehr wohl vorbereitet. Zahlreiche Flugschriften forderten das Publikum auf, die Schauspielkunst zu fördern, uud erörterten deren Wichtigkeit, namentlich für Ungarn. Das Pester Comitat setzte die Sammlungen für die Kosten des stehenden Theaters eifrig fort. Auch Gras Stefan Szechenyi erhob sein Wort in der Sache und daraufhin regnete es Pläne für deu Bau des Hauses wie für die Begründung des Nationaltheaters. Mit der Errichtung der Ungarischen Akademie der Wissenschaften trat die entscheidende Wendung ein, welche die ungarische Schauspielkunst in der Hauptstadt festlegte und ihren künstlerischen Zielen ent- gegenführt?. Die Akademie organisirte in ihrem Schooße einen besonderen Theater- Ausschuß und schrieb eine Preisbewerbung aus zur Klärung der Frage, wie das Theater- wesen in Uugarn zu begründen und zu stabilisiren wäre. Den Preis gewann Andreas Fay, dessen Werk die Frage am eingehendsten behandelte. Jetzt endlich war auch eine tüchtige Schauspieltruppe vorhanden, welche die Bestrebungen der eifrigen Patrioten förderte; nach mehrjährigem gemeinschaftlichen Wirken wies sie ein Zusammenspiel auf, wie es die Hauptstadt noch nicht gesehen. Das Pester Comitat übernahm das Protectorat der Gesellschaft, an deren Spitze es tüchtige Direktoren stellte, zuerst Fäy und Döbrentei, dann Döbrentei allein, später den Ober- stuhlrichter Johann Simonesics; überdies bot es auch Alles auf, was den Theaterbau fördern konnte. Den eifrigen Bemühungen des zweiten Vicegefpans Gabriel Földväry war es zu danken, daß Fürst Graffalkovich einen leeren Baugrund auf der Kerepeferstraße, außerhalb des Hatvanerthores, zum Zweck des Baues dem Comitat schenkte. Graf Stefan Szechenyi wollte an einem Hauptplatze der Stadt ein großes schönes Actientheater zu- stande bringen; er hielt es nicht für nothwendig sich zu beeilen, sondern hoffte, daß nach gründlichen Vorarbeiten das Theater, die vorhergehende Ausbildung der Schauspieler mit iubegriffeu, auf sicheren Grundlagen stehen würde. Földväry hingegen wollte mit Hilfe der bereits gesammelten und sich langsam, aber stetig mehrenden Gelder den Bau sofort in Angriff nehmen. Schließlich entschied das Pester Comitat, und auch Szechenyi stimmte später zu, daß mit dem Theaterbau sogleich zu beginnen sei, da man nicht gestatten dürfe, daß die Schauspieltruppe, deren Ofner Leistungen den vollen Beifall des Publikums gewonnen hatten, aus Mangel an einer Bühne und entsprechender Unterstützung vielleicht zu neuer Wanderschaft gezwungen werde oder gar sich wieder auflöse, das neue Theater aber dadurch vor der Möglichkeit stehe, nachdem es vollendet worden, keine so vorzügliche Gesellschaft für seinen künstlerischen Betrieb zusammenzubringen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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