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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 377 -
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377 ungarische Oper (im Festungstheater), im Sommer aber, während der Ferien der stehenden Bühnen, kehrt in der Christinenstädter Arena irgend eine bessere Provinztruppe ein und findet recht guten Zuspruch. Zu Anfang der Siebziger-Jahre, während der neue Palast der Oper laugsam und mit großer Pracht in die Höhe wuchs, nahm die Neigung zu Fachtrennungen überhaud. Man ließ es sich bei der Trennung von Drama und Oper nicht mehr genügen, sondern erblickte auch unter den Kunstgattungen des Dramas große Unterschiede, so daß insbe- sondere für das Volksstück, diese nationalste Specialität des ungarischen Dramas, ein eigenes Haus wüuscheuswerth sei. So wurden die beiden Gatten, obgleich es bisher nie einen Zwist zwischen ihnen gegeben, geschieden und das größtentheils ernste Volksstück mit der närrischen, ja zuweilen frivolen Operette verheiratet, deren gemeinsames Heim das am 15. Oktober 1875 eröffnete Volkstheater wurde. Dem Nationaltheater verblieben nur die rein schanspiel- und lustspielmäßigen Gattungen, ja nenestens beschäftigt sich die öffentliche Meinung sogar mit dem Gedanken der Gründung eines komischen Theaters, nach dessen Errichtung das Nationaltheater erst wirklich dem Zweck entsprechen werde, zu dem es erbaut worden: das classische Repertoire zu Pflegen, die dramatische Original- prodnction zu heben, ein Schauplatz des edelsten künstlerischen Ergötzens und Zeitvertreibs zu sein, befreit fortan von der Pflege der Posse und insbesondere der ausländischen Comödie niederer Ordnung, die es jetzt noch den vielseitigen Wünschen des Publikums zuliebe in sein Repertoir aufzunehmen gezwungen sei. So sind die singenden und leichter geschürzten Künste heute in zwei prächtigen Palästen untergebracht, und dürften bald in dreien Hausen; nur die ernstere redende Kunst verbleibt in dem alten, als provisorischer Bau errichteten und seither ziemlich eng gewordenen Hause. In fünfzig Jahren hat also das Schauspiel- wesen jede seiner Gattungen so weit fortgebildet und sich ein so großes Theaterpublikum erzogen, daß die Hauptstadt in ihrem mächtigen Entwicklungsgange auch auf dein Gebiet des Schauspielwesens füglich mit den bedeutenderen Hauptstädten des Auslaudes wett- eifern kann. Der erste Pächter und Director des Volkstheaters war, vom October 1875 an, der Dramatiker Eugen Rakosi. Nach sechs Jahren ging die Direktion von ihm auf Ludwig Evva über. Die Aufsicht wird durch einen hauptstädtischen Ausschuß geübt, desseu Obiuauu der Bürgermeister ist. Im Spielplan nehmen, neben dem Volksstück und der Operette, die Ausstattungsstücke einen großen Raum ein. Von den älteren Schriftstellern sind es vor- züglich Eugen Räkosi, Ärpäd Berczik, Tihamer Almäsi, Alexander Lnkäcsy, Desiderius Margitay, Anrel Follinnsz und Ladislans Rätkay, die das Repertoire dieses Theaters stützen, dessen Novitäten seit dem Tode Franz Esepreghis und Eduard Töths meist aus der Feder von Schauspielern stammen. An der Spitze des Personals standen bei der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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