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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 396 -
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396 Der andere, noch viel berühmtere ungarische Musiker, Franz Liszt wurde am 22. October 1811 in Doborjan, einem Dorfe des Ödenbnrger Comitats, geboren, wo sein Vater Adam Wirthschaftsbeamter des Fürsten Eszterhazy war. Adam Liszt, ein leidenschaftlicher Musikliebhaber, entdeckte schon früh das seltene Musiktalent seines Sohnes und gab ihm den ersten Unterricht. Die Fortschritte des Knaben waren erstaunlich rasch, so daß schon der Neunjährige in Preßburg und Ödenbnrg öffentlich auftreten konnte. Sein Spiel erregte die größte Bewunderung und die Familien Szapary, Apponyi, Eszterhazy und Erdödy sicherten ihm zur weiteren Ausbildung eine bedeutende jährliche Unterstützung zu. Nun brachte ihn sein Vater nach Wien, wo Karl Czerny sein Lehrer im Klavierspiel wurde. Compositiou stndirte er bei Salieri. Auch Beethoven wurde er damals vorgestellt, der dem Knaben eine glänzende Zuknnst verhieß. Nach dem ersten Concert in Wien, das einen durchschlagenden Erfolg hatte, unter- nahm er mit dem Vater eine Kuustreise, dereu Hauptziel Paris war; vorher jedoch gab er in Pest ein Abschiedsconcert, das ebenso glänzend aussiel wie das in Wien veranstaltete. Als sechszehn- bis siebzehnjähriger Jüngling (1827) spielte er mit großem Erfolge in Frankreich uud England. Von 1828 bis 1833 bereiste er neuerdings ganz Europa in einem förmlichen Trinmphzug. Aber Franz Liszt vergaß auch im Auslaud niemals, daß Ungarn ihn geboren, und kaum hatte 1838 die Nachricht von der großen Überschwemmung Budapests ihn erreicht, als er uach Wieu eilte, um dort wie in audereu Städten Concerte für seine schwer getroffenen Mitbürger zu geben. Das Ergebniß von 37.000 Gulden sandte er an den Magistrat der Stadt Pest, der ihn bei diesem Anlasse einlud, die ungarische Hauptstadt zu besuchen. Er folgte dieser Einladung im Jahre 1839 und gab in Pest, sowie in mehreren Provinzstädten Concerte, bei denen er großartig gefeiert wurde. 1846 besuchte er sein Vaterland wieder und brachte noch größere Opfer für wohlthätige Zwecke und Cultur- interessen. Bis 1848 war sein Leben eine Kette von Triumphen und Auszeichnungen, wie sie bis dahin kein Künstler erlebt hatte. Ende 1848 entsagte er der Virtuosenlaufbahn und widmete fei» Leben fortan der Eomposition und Mnsikschriftstellerei. Er ließ sich als Hofkapellmeister in Weimar nieder. Hier schrieb er jene unvergleichlichen ungarischen Rhapsodien, 15 an der Zahl, in welche cr die schönsten ungarischen Lieder und auch den Räköczi-Marsch verflocht, so daß man sagen darf, die ungarische Musik sei durch ihu in ganz Europa bekannt und beliebt geworden. Er war der Schöpfer der Rhapsodie als Kunstgattung und jener sogenannten „Symphonischen Dichtungen", welche allüberall gespielt werden. Auch in seinen späteren Eompositionen hat er sehr viele ungarische Melodien ver- wendet, so in seinen Werken „Hunnenschlacht" und „Huugaria". Um seine Vielseitigkeit als Eompositeur uud die Vorzüge seiner zahlreichen Werke gebührend zu würdigen, müßte
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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