Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 406 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 406 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12

Bild der Seite - 406 -

Bild der Seite - 406 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12

Text der Seite - 406 -

406 wurde die Entwicklung der nationalen Musik zur Kunstmusik erst in den Zwanziger-Jahren allgemein, als zu Klausenburg, wo das erste ständige ungarische Theater gebaut ward, unter dem Schutze der siebenbürgischen Aristokratie die ungarische Oper entstand, deren erstes Product: „Belas Flucht", die erste ungarische Originaloper, daselbst 1823 auf- geführt wurde. Der Compouist war Josef Ruzsicska, Kapellmeister des Klauseuburger Theaters. Das Libretto hatte der Schauspieler Johann Kocsi-Patkö verfaßt, nach Kotzebnes Schauspiel „Die Tataren in Ungarn", dessen ganzen Text er beibehielt und nnr hier und da Soli, Duette und Terzette, Chöre und Ensemblesätze einstreute. Der Text ist zwar schwach, doch gefiel die Oper trotzdem, insbesondere wegen einiger Lieder, wie „Humiia stöhnet zertreten. Es weint der betrübte Magyar", und „Meine Ahnen, ach, sie gaben Diesem Trauerheim viel Helden", die in ihrer Art so gelungen und kernmagyarisch waren, daß sie hier und da noch jetzt zu hören sind. Bald darauf schrieb Josef Heiuifch, gleichfalls Klauseuburger Kapellmeister, die zweite ungarische Originaloper auf den Text des Dramas: „Matthias' Königswahl" von Ladislaus Szeutjöbi-Szabö. Einen größeren Aufschwung nahm die Oper, als 1837 das ungarische Theater zu Pest eröffnet wurde, wo bald auch sie ein Heim fand. Nun schrieb Andreas Bartay, damals Director des Theaters, Vater des obeu erwähnten Eduard Bartay, die dritte ungarische Oper: „List", welche im Jahre 1838 aufgeführt wurde. Doch gehen diese drei ersten Opern kaum über mehr oder weniger erfolgreiche Ver- suche hinaus. Die erste wirklich gelungene Oper ist Franz Erkels „Maria Bäthori", zwei Acte, Text von Benjamin Egressy. Sie wurde am 8. August 1840 mit großem Beifall aufgeführt. Franz Erkel kann also mit Fng als der Schöpser der ungarischen Oper bezeichnet werden. Er hat sich unvergeßliche Verdienste erworben, indem er ihr den Weg und die Richtung wies, um neben der italienischen, französischen und deutschen Oper zu bestehen. Seine zweite Oper „Ladislaus Hunyadi", vier Acte, Text von Egressy, wurde am 27. Januar 1844 aufgeführt. Sie fand noch mehr Beifall, denn sie ist überreich an schönen Einzelheiten. Die Onverture, die weihevolle Kirchenscene, der charakteristische, in ungarischem Stile gehaltene Tranermarsch, das Gebet und die Ausbrüche Elisabeths sind hervorragende Partien von echt dramatischem Puls. Hervorzuheben ist noch das berühmte Orchesterstück „Schwanengesang" im Stil der alten Palastmusik; es hat für die ungarische Musik classischen Werth. Erkel setzte auch (1845) die Musik zur Nationalhymne: „Gott segne den Ungar".
zurück zum  Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild