Seite - 413 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12

'ie vielhundertjährigen Stürme, welche das Leben Ungarns beunruhigten, sind dem Aufblühen der bildenden Künste so hinderlich gewesen, daß hierin fast nur die neueste Zeit augenfällige Erfolge anfzuweiseu hat. Die tieferen Ursachen dieser Unfruchtbarkeit liegen aber außerdem wohl auch iu der Herrscherneigung des magyarischen Volkes als ursprünglich kriegerischer und erobernder Race, in seinem Beruf zur Staatgründung und Staaterhaltung durch Kampf und Gesetzgebung, deren ununterbrochene Ausübung auf Grund über- lieferter Gewohnheit seine Kraft völlig in Anspruch nahm. Doch hat die ungarische Nation in neuerer Zeit bewiesen, daß es ihr auch au Neigung und Fähigkeit zu künstlerischen Leistungen höherer Art nicht fehlt. In ^ ^ der Vergangenheit waren, durch eine ganze Reihe' von Generationen, die Talente unbeachtet erblüht und verdorrt gleich Feldblumen. Nur hier uud da rang sich ein in die Fremde verschlagener Künstler siegreich durch, dessen Ruf dann