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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 418 -
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418 In- und Auslandes veranstaltete und einzelne derselben zur Verlosung nnter seinen Mitgliedern erwarb. In der ersten Reihe dieser wackeren Männer stand der junge August Tresort, der spätere Cultus- und Unterrichtsminister. Noch näher liegt uns der Zeitpunkt, da iu den öffentlichen Urkunden der Verwaltung oder in den Reichsrathsverhandlungen zum ersten Male die Worte „Bildende Kunst" vorkommen, allein nicht etwa, als ob irgend ein gewaltiges Denkmal errichtet werden sollte, sondern blos um ein paar kümmerlich gebetteten idealistischen Kunstjüngern eine Staatsunterstützung für eine Studienreise zn gewähren. Dies galt damals schon für Reform und wurde in den ersten Jahren der jungen, von neuem Geiste durchwehten parlamentarischen Regierung nicht mit Unrecht als eine Errungenschaft von principieller Bedeutung betrachtet. Damit aber begann die planmäßige, vom Staat unterstützte Pflege der Künste noch nicht. Vor zwanzig Jahren erst wurde, auf die Anregung Gustav Keletis, die erste Fach- schule der bildenden Künste eröffnet, bei der übrigens auch noch das Hauptaugenmerk auf die gründliche Ausbildung von Zeichenlehrern als auf das dringendste Bedürfniß gerichtet war. Und noch zehn Jahre später, sozusagen erst gestern, begann die erste Meisterschule für Malerei ihre Thätigkeit, wo unter der Leitung eines dem Ausland wieder abgewouueueu ungarischen Meisters, des trefflichen Julius Beuczür, wenigstens zehn bis zwölf begabten jungen Zöglingen die höhere künstlerische Ausbildung geboten wird. All das, was neuerdings die von den besten Absichten geleitete Regierung zur Förderung der einheimischen Kunst thut und opfert, geschieht in deu Richtungen, welche das weiter fort- geschrittene Ausland gewiesen, jedoch den Verhältnissen n»d den Rücksichten auf den stark belasteten Staatsschatz angemessen, in viel bescheidenerem Umsange. Glücklicherweise ist, durch das hohe Beispiel des Monarchen geweckt, auch iu der Gesellschaft schon eine wärmere Theilnahme an den Kunstinteressen und Kunstbedürfnissen des Landes erwacht, und dies macht sich bereits in fördersamer Weise geltend. Unstreitig hat sich die Lage in vieler Hinsicht gebessert. Das Publikum könnte die Kunstausstellungen, deren Umfang und innerer Werth übrigens stetig wächst, nicht mehr missen, die gesellschaftliche Stellung der Künstler hat sich gehoben und ihr Ehrgeiz wird auch durch die nach und nach rege werdende Anerkennung des Auslandes gesteigert; allen Zweigen der Kunst strömen junge Talente immer zahlreicher zu. Würde man heute, vom rein enltnrgeschichtlichen Standpunkte, eine Kunstausstellung veranstalten blos als Rückblick auf ein halbes Jahrhundert, so ließe sich noch mancher Name vor Vergessenheit retten, dessen Träger einst zu den Bahnbrechern gehörte. Auch leben noch, von Jedermann hochgeachtet, einige Künstler-Veteranen, deren Mittheilungen erst einen richtigen Begriff geben von der Bescheidenheit der Kunstzustände Ungarns gegen Ende der Dreißiger-Jahre. Auf Grund dieser lebenden Überlieferung und der in den öffentlichen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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