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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
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420 Sammlungen befindlichen Werke läßt sich ein ziemlich übersichtliches Bild der ganzen neuesten Entwicklung gewinnen. Sie weist vor Allem zwei allgemeinere Züge auf. Erstens, daß trotz der wenigen Berührungen die in den ausländischen Mittelpunkten zur Herrschaft gelangten Richtungen auch auf die ungarische Knnst Einfluß nehmen. Zweitens, daß diese Kunst, obgleich sie stetig wächst und sich entfaltet, dennoch wenige solcher gemeinsamen Grundzüge ausweist, die ernstlich als Charakter einer „magyarischen Schule" aufzufassen wären; es wäre denn, daß man als solchen Grundzug die übereinstimmende Richtung auf gewisse hochgesteckte Ziele betrachten wollte, die sich besonders in der ersten Entwick- lungsperiode der heutigen ungarischen Malerei in den Fünfziger- und Sechziger-Jahren kundgab. Damals war das Ringen mit geschichtlichen Stoffen an der Tagesordnung. Die meisten Jüngeren malten nur Historie, aber freilich fast ausschließlich vaterländische, und zwar die wirksamsten Momente derselben. Und das Gemeinsame, Charakteristische dabei lag mehr in der Anregung durch die öffentliche Meinung, nicht in der Form der Äußerung, welche mehr oder weniger die Eigenart der ausländischen Meister wiederspiegelt, durch deren Schule diese jungen Künstler gegangen waren. Es war dies eine Ausnahmszeit, in der — heute darf man es ja gestehen — schon die Tendenz als ästhetisches Verdienst galt, wenigstens dem großen Publikum. So entstand, als Ausdruck der allgemeinen Stimmung, eine ganze Reihe mehr oder minder gelungener Historienbilder voll politischer Anspie- lungen und ermuthigender Rückerinnernng an ruhmreichere Tage der Nation. Zu den erwähnenswertheren gehören: „Ärpäd's Erhebung" von Michael Koväcs, „König Matthias' Einzug in die Ofner Burg" von Heinrich Weber, „Die Weiber von Erlau" von Bartholomäns Szekely, „Der Krönungseid Ferdinands V." von Joseph Molnär u. s. w. Der damalige Kunstverein verbreitete die Nachbildungen dieser Werke als Jahresprämien zu Tausenden, während die Originale theils durch diesen Verein, theils im Wege der Snbscription durch einzelne Verbindungen angekauft und der Gallerie des ungarischen Nationalmuseums geschenkt wurden. Es wäre freilich allzukühn, aus alledem zu schließen, daß auch die erste Blüte der ungarischen Malerei der Politik zu verdanken sei. Immerhin waren jene rauhen Zeiten von entscheidendem Einfluß auf einige echte Talente, denen sie den Stempel des höheren Berufes aufdrückten. Einige gingen zu Karl Rahl, als dieser die Professur an der Wiener Akademie niederlegte und eine eigene Malschule errichtete. Andere, jüngere, begannen zwar ihre Studien an der Wiener Akademie, wandten sich aber dann der Meisterschule Karl Pilotys in München zu. Aus der ersteren Gruppe erwuchsen als die tüchtigsten Moriz Than und Karl Lotz. Lotz blieb länger bei Rahl, an dessen großen Aufträgen er sich eifrig betheiligt hat. Than lebte mehrere Jahre in Paris und Rom. Beide blieben der Richtung ihres Meisters getreu
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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