Seite - 435 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12

435 ließen, Julius Benczür insbesondere, dessen hervorragendes Talent für das Porträt in seiner Mächtigkeit sozusagen erst hier zu Tage trat; ferner die ganze geistige Strömung der Zeit, in ihrem Bedürfniß, den menschlichen Charakter und dessen äußere Ausprägung in Schrift und Bild möglichst getreu herauszuarbeiten. Und da sei denn der erste Zoll der Hochachtung dem Nestor der ungarischen Künstler, Nikolaus Barabäs, dargebracht, der als Bilduißmaler seit mehr als einem halben Jahr- hundert und noch jetzt als Greis von über 80 Jahren in hervorragender Weise thätig ist. Victor Madaräsz: Ladislaus Hunyadi auf der Bahre. Er ist der älteste, vertrauenswürdige Chronist der jungen ungarischen Kunst, der mit zähem Gemüth die Schwierigkeiten des Anfangs überwand und wiederholt mit glücklichem Takt eingriff, um die heimischen Kunstzustände in günstiger Richtung fortzugest alten. Auch der erste ungarische Kunstverein ist zum Theil sein Werk. Sein Hauptverdienst ist aber, daß man seinem fruchtbaren Stift und Pinsel eine beinahe vollzählige Reihe authentischer Bildnisse aller bemerkenswerthen Persönlichkeiten verdankt, die seit über 60 Jahren in der ungarischen Gesellschaft als Staatsmänner, Politiker und hochstrebende Patrioten, aber auch als Gelehrte, Dichter, Künstler auftauchten und zu einer auch die Nachwelt 28*