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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 439 -
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439 Werken ist namentlich das lebensgroße Bildniß der Erzherzogin Maria Dorothea hervor- zuheben, in dem es ihm gelang, die ungesuchte Eleganz einer hochadeligen Vornehmheit mit dem Zauber der Jugend und Schönheit vereint zur Geltung zn bringen. Georg Vastagh ist besonders schätzbar in seinen Bildnissen von Halberwachsenen und Kindern. Dank der Meisterschule Benczürs wächst übrigens die Zahl der guten Porträts von Ausstellung zu Ausstellung. Unter seinen Schülern hat sich darin namentlich Julius Stetka, unter anderem durch das wirklich schöne Porträt des Professors Wagner, bemerklich gemacht. Neuer sind Ludwig Burger, Coruel Späuyik, Eduard Komlössy und außerhalb der Schule Jguaz Roskovics, Eugen Jendrässik, Eduard Ballö und Andere. Natürlich haben auch mehrere der älteren Meister, besonders die schon als Historien- maler erwähnten, so manches Bildniß gemalt und dabei die Überlegenheit ihrer sicheren Auffassung und individuellen Begabung bewährt; es unterstützt dies die Ansicht Jener, welche auf eindringlichere Pflege des Porträts dringen und dieses die fruchtbare Gymnastik der Maler, sowie den Prüfstein ihrer Tüchtigkeit nennen, weil es ein Gebiet darstellt, auf dem der sittliche Ausdruck ohne stoffliche Wahrheit nicht zu erreichen ist. In engeren Verhältnissen wiederholt sich in Ungarn dasselbe Schauspiel, welches das Ausland im Großen bietet. Das Talent, die Einbildungskraft, die Beobachtungsgabe, die Weihe der Künstler, die Summe ihrer Bestrebungen wünscht sich nicht im Monumentalen, an den Aufgaben der heiligen und profanen Geschichte zu bethätigen, sondern strömt im breiten Bett des soge- nannten Genrebildes dahin. Sie suchen das Wirkliche, das Lebendige, das sichtbar und greifbar Wahre und wollen es in ihrem Werk wahr und treu wiederfpiegelu. Darum ist das Sittenbild bereits ein so ausgedehnter Kunstzweig, dessen Grenzen kaum noch zu be- stimmen sind und der von dem Künstler so ungefähr verlangt, daß er auf jedem Gebiete des Schaffens heimisch sei. Ihrem Stoffkreise nach ist die ungarische Sittenmalerei auf volksthümlicher Grund- lage erwachsen, indem sie Leben und Treiben, Lust und Leid der bäuerlichen Bevölkerung, die bunten Scenen des Betyären- und Zigeunerlebens charakterisirte. Damit beginnt auch jetzt jedes ländliche Talent, das sich am Ziehbrunnen oder an der Hobelbank von der Weihe der Kunst überkommen fühlt. Die Hauptfigur seiner gemalten Heldengedichte ist der einstige Schrecken der Puszta: der Betyär, wie er in der Esärda zecht, aufhaut oder mit seinem Täubchen schäkert und sich von den Zigeunern eins in das Ohr geigen läßt, während draußen die Pandnren- oder Gendarmen-Patrouille naht, um die verzweifelte Unterhaltung in ein blutiges Drama zu verwandeln. Mit solchen Dingen begannen auch Jaukö, Muukäcsy und Andere. Später freilich, wenn ihnen die näheren und ferneren
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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