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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 442 -
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442 (seine „Frohnleichnamsprocession" ist im II, Bande dieses Werkes wiedergegeben). Auf der Grundlage älterer Erfolge bestehen noch in Ehren Julius Agghäzy (sein Bild: „Wäsche- rinnen" siehe im II. Bande) und Otto Baditz, der erst kürzlich aus dem Münchener Künstlerkreise wieder Heimgesiedelte, der in der Wahl seiner Stoffe mehr Erfindungsgabe zeigt und in einigen sehr geschickt durchgeführten Werken auch durch tiefere psychologische Auffassung zu iuteressireu weiß. („Engelmacher", „Verhör", „Am Pranger".) Geza Peske und Ladislans Kimnach haben sich durch gemüthliche Scenen aus der dörflichen Kinderwelt, Jgnaz Roskovics durch einige gelungene Typen von jungen Bauernweibern beliebt gemacht (zwei derselben: „Kleiner rother Apfel" und „Auf dem Melonenfeld" sind im unseren! I., beziehungsweise II. Bande zu finden). Außer der Sorgfalt der malerischen Durchbildung legen sie — gleich Ludwig Kares ay und Emerich Revesz — großes Gewicht auf den erzählenden, anekdotischen Inhalt, in dem jedoch empfindsame Züge seltener vorkommen. Dem älteren Begriffskreise des volksthümlichen ungarischen Lebensbildes dient noch der Zigeuner als wichtige Ergänzung, mag er nun als Volksmusiker, Lehmziegelarbeiter, Nagelschmied oder Holzschnitzer in den Erdhütten am Dorfende Hausen oder in größeren Karawanen das Land durchstrolchen, eine Schindmähre vor dem Karren, der seine Brüt schleppt, bis er für die Nacht auf freiem Felde ein Stegreif-Lager aufschlägt, — immer stellt dieser fremde Volksstamm mit dem absonderlichen Typus, den halbnackten Jungen und den in bunte Lappen gehüllten verschmitzten Kartenaufschlägeriunen in seiner durchtriebenen Weise und seinem unendlichen Cynismus eine ganz besondere exotische Welt dar, die dem Maler an allen Ecken und Enden interessanten Stoff zu Studien bietet. Auch sind sie von den Künstlern gründlich ausgebeutet worden. Alt und Jung kehrt gelegentlich gern zu ihnen zurück, die in früherer Zeit einem Barabäs, Johann Jankö, Paul B öhm, in neuerer einem Bihari, Kacziäny und noch Anderen zu manchem gelungenen Bilde verholfen haben, ganz besonders freilich dem Johann Valentiny, der sie beständig, gleichsam fachmäßig verarbeitet. Neuerdings beginnt die heimische Sittenmalerei sich auch dem Soldatenbilde zuzu- wenden. Einige Maler haben schon am bosnischen Feldzuge theilgenommen, die Mehrzahl freilich nur ihr Freiwilligenjahr gemacht. Geschadet hat ihnen das nicht, vielmehr genützt, wie die von Jahr zu Jahr wachsende Zahl militärischer Scenen auf den Ausstellungen beweist. Meist sind diese hübschen Erinnerungen des Pinsels humoristisch geartet, wie bei Bihari, Eoruel Herczl („Die Mollinarys haben nicht ihres Gleichen"), Heinrich Papp („Der 1. October") und Julius Basch. Ernsteren Stimmungen begegnet man bei Ladislaus Pataky, Ladislans Kimnach, Anton Tahi, Emerich Greguss und Theodor Feledi.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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