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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 444 -
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444 dazu geführt hat. sein vornehmes Talent und kraftvolles Können der künstlerischen Dar- stellung des südslavischen Volksthums zu widmen. Das Meiste, was dieser heißblütige Künstler schafft, geht sofort nach dem Ausland, besonders nach England, doch lebt in der Budapester Ausstellung die Erinnerung an manches seiner Werke, z. B. „Die Blut- rache", welche durch das Packende des Stoffes und eine meisterhafte Ausführung große Wirkung gemacht hat. Die das magyarische Volk selbst behandelnde, aus vaterländischen Quellen schöpfende Knnst ist wohl auch «och lückenhaft, aber sie ist mit ihrem exotischen Grundcharakter bereits vorhanden und greift um sich. Die großen Entfernungen sind heute keine Hindernisse mehr. Die jüngeren Künstler gehen tüchtig vorgebildet in die weite Welt, um, wie Paczka, Franz Eisen Hut, Robert Nadler und Julius Tornai , unter dem heißen Himmel des heiligen Landes und Egyptens, au den Küsten Algeriens nnd Marokko's ernste Studien zu machen und gelungene Werke heimzubringen, die den besten Leistungen des Auslandes gleichkommen. In ihre Fußstapfen aber tritt eine noch jüngere Schar voll starken Willens, Arbeitslust und Begeisterung, ruhmbegierig und selbstvertrauend, um dereinst die Kränze des zwanzigsten Jahrhunderts zu gewinnen. — Wir gelangen nuu zur Landschaft, der das XIX. Jahrhundert die Verjüngung seiner Malerei verdankt. Den tapferen Bahnbrechern der modernen Landschaft macht heute Niemand mehr jenes große Verdienst streitig. Sie haben den bis dahin herrschenden Classizismns, das heißt leeren Formalismus verdrängt und die Nothwendigkeit der Rück- kehr zum eingehenderen Studium der Natur verkündet, indem sie die Wahrheit, das Licht in ihr altes Recht wiedereinsetzten. Ungarn hat, wie die ganze mitteleuropäische Kunst, nur die friedliche Erbschaft dieser großen Errungenschaft angetreten, und was von den leidenschaftlichen Parteikämpfen noch auf die heutigen Zustände einwirkt, ist nur eiu heil- samer Sauerteig für die Fortentwicklung der Kunst. Ungarn rühmt sich eines großen Landschaftsmalers. Das ist Karl Marko. Er war ursprünglich Ingenieur, allein das Leben unter freiem Himmel weckte seine große Empfäng- lichkeit für landschaftliche Schönheit uud machte ihn bald zum Künstler. Die Verhältnisse in Ungarn lagen zu Anfang des Jahrhunderts so, daß, obgleich sich für ihn Förderer, fanden, sein weiteres Studium und Leben reich an Kämpfen verfloß. Er ging nach Italien, wo er bis an seinen Tod (1860) ein überaus fruchtbares, erfolgreiches Dasein führte und auch hoch in Ehren stand. Seine höchst individuelle Kunst blieb jedoch von der damaligen französischen Bewegung ganz unbeeinflußt. Marko's Künstlerseele, die sich an der Schön- heit der Umrisse und am Reichthum der malerischen Einzelheiten berauschte, fand ihr Ideal auf dem Boden und in der Pflanzenwelt des classischen Italien und in der Überlieferung Clande Lorrains. Mit der Gluth seines persönlichen Genius wußte er nämlich dem erstarrten
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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