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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
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490 Käufer einfinden. Es werden da jährlich etwa 700.000 Stück Schweine aufgetrieben. Der Bestand wechselt fortwährend, etwa 100.000 Stück aber sind in den Steinbrucher Mästereien stets vorräthig, und zwar unter beständiger sanitärer Aufsicht. Der in Budapest zusammenströmende gewaltige Getreidevorrath ermöglicht die billige Anschaffung des zur Fütterung erforderlichen Getreides, und ist dann die Zeit des Verkaufs da, so werden die vor Fett kaum noch beweglichen Schweine aus den Mastställen direct in die Waggons verladen, um, oft ganze Sonderzüge auf einmal, nach ihren Bestimmungsorten abzugehen. Zur Versendung nach dem Auslande gelangt nnr Borstenvieh ungarischer Race, die serbische oder rumänische Race wird in Ungarn selbst aufgearbeitet. Im Jahre 1892 wurden nach dem Auslande 484.000 Stück versendet, Budapest sammt Umgebung verzehrte 183.000, Wien allein 60.000 Stück Steinbrncher Schweine. Eine sehr bedeutende Stückzahl wird in Steinbruch aufgearbeitet und kommt in Gestalt von fertigen Consnm- oder Jndnstrieartikeln in den Verkehr, besonders als Budapester Schweinefett, das von jeher einen guten Ruf hat und einen sehr begehrten Handelsartikel bildet, ferner auch als uugarifcher Speck. Ein lebhaftes Bild gewährt noch der Budapester Viehmarkt. Regierung und Hauptstadt thun Alles, um auch auf diesem Gebiete den Budapester Handel ans eine möglichst hohe Stufe zu erheben. An den festgestellten Markttagen wird das schöne, auf der Weide oder in Mästereien zu feister Rundung entwickelte Alsölder oder Siebenbürger Vieh, nebst Tausenden von Kälbern, Schafen und Lämmern, durch eine lange Reihe von Bahnzügen in die unmittelbare Nähe des Schlachthauses befördert, und gleich frühmorgens beginnt der Markt. Ein Theil des hier nicht verkauften Viehs geht weiter nach dem St. Marxer Markt, das meiste aber findet doch in Budapest Käufer. Ist die Laudesgreuze nicht wegen Viehseuchen abgesperrt, so sieht man hier auch die verschiedensten Nationalitäten des Balkans, wie sie ihre bunten Wildlinge von Vieh zu Markte bringen; betnrbante Türken, schmuckfrohe Albanefen, Bulgaren, Serben, Macedonier, Rumänen, Alles Vieh- treiber, tummeln sich in buntscheckigem Durcheinander um ihre Thiere her, uud das materielle Interesse vermengt hier, in einem großen internationalen Markt, fast alle Nationen Europas. Das Schlachthaus in der Nähe des Viehmarktes ist gleichfalls ein mustergiltiges öffentliches Institut. Es ist durch die Hauptstadt erbaut und derart eingerichtet, daß in Hinsicht auf Reinlichkeit, Ordnung, zweckmäßige Eintheiluug und Arbeit nichts zu wünschen übrig bleibt. Verwaltet wird es durch die Hauptstadt mit einem jährlichen Kostenaufwand von über 200.000 Gulden, wobei auf Reinlichkeit ein besonderes Gewicht gelegt wird. Es werden da jährlich 230.000 bis 250.000 Thiere geschlachtet. Die Bevölkerung der Hauptstadt verzehrt täglich im Durchschnitt 200 Stück Großvieh, etwa 300 Kälber und nahezu 170 bis 180 Stück Kleinvieh.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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