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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 502 -
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502 linken Donauseite, Werke der Neuzeit. Auf der Ofner Seite hielt es nicht schwer, diese Quellen zu finden, denn sie verriethen sich als natürliche Springbrunnen selbst; die arte- sischen Brunnen auf der Margaretheninsel und im Stadtwäldchen konnten nur auf Grund genauer Kenntniß der geologischen Localverhältnisse erbohrt werden. Zur ersten Gruppe der Thermen gehören, nach Josef Szabo, die lauwarmen Quellen, die sich im Weichbilde Ofens befinden. Nimmt man die beiden Quellen von Bekäsmegyer dazu, so zählt man im Gebiete nördlich von Altofen deren fünf. Davon ist nur die der Pulvermühle verwerthet, welche das offene Becken des „römischen Bades" speist. Diese lauwarmen Quellen haben eine Temperatur von 20 bis 24 Grad Celsius. In 1000 Gewichtstheilen Wasser finden sich 0 48 bis 0 68 Theile fester Stoffe. Das „römische Bad" wird mit der Zeit gewiß eine beliebte Sommerfrische des hauptstädtischen, wie des Provinzpublikums werden. Seine Umgebung ist nicht ärmer an Naturschönheiten als die des Elisabeth-Salzbades; auch bildeu die Spuren einer fernen Vergangenheit, die Ruinen Aqnincnms, einen Anziehungspunkt. In der zweiten Gruppe stehen die Jnselthermen. Das jetzige Publikum kennt davon nur eine, die der Margaretheninsel, deren Brunnen ein Meisterwerk Wilhelm Zsigmondy's ist. Die Bohrarbeiten begannen am 21. December 1866 und waren schon am 14. Mai 1867 beendigt. Die übrigen heißen Quellen, die sich auf der zwischen dem Nordende der Margaretheninsel und dem Pester Ufer gelegenen „Bade-Jnsel" befanden, sind durch die Reguliruug der Donau sammt der Insel unter Wasser gerathen. Behanene Marmorblöcke, die man auf der Bade-Jusel gefunden, deuten darauf hin, daß dort Bäder bestanden haben. Josef Szabö bestimmte am 16. November 1856, als das Wasser der Donau 4 Grad Celsius hatte, die Temperatur der 11 Quellen mit 41 Grad Celsius. Diese Quellen sind noch immer vorhanden; auch friert die Donau über ihnen niemals zu. Der Brunnen der Therme auf der Margaretheninsel ist 118 5 Meter tief, sein Wasser hat eine Temperatur von 43 3 Grad Celsins und 1000 Gewichtstheile Wasser enthalten nach der Analyse des Universitätsprofesiors Karl Than 0 8856 Theile fester Stoffe. Das Wasser ist schwefelhaltig und eigenthümlicherweise kommt der Schwefel darin in der Form von Carbouyl-Sulphid vor. Die Margaretheninsel ist Eigenthum des Erzherzogs Josef, der sie mit fürstlichem Aufwand und Geschmack in einen der schönsten Parks der Hauptstadt, ja des ganzen Landes verwandelt hat. Die Insel liegt mitten in der Donau, fern allem Straßen- geräusch, ihre Luft ist staubfrei, ihre Wohnungen bieten Eleganz und Comfort, ihre schattigen Spazierwege sind breit und rein gehalten, überall erfreut das frische lebens- kräftige Grün eines üppigen Pflanzenwuchses, der den Sinn mit neuer Lebenshoffnung erfüllt. Ein reizvollerer Rahmen für eine Mineralquelle ist kaum denkbar. Die Gebäude der Insel enthalten 300 Zimmer, die aber der Nachfrage nicht mehr genügen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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