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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 504 -
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504 Einer dritten Gruppe wären die der Margarethenquelle zunächst liegenden soge- nannten Josefsberg-Thermen zuzuweisen. Ihre Temperatur und Zusammensetzung ist überaus verschieden. Der Wärmegrad schwankt zwischen 17 und 61 Grad Celsius, die Menge der festen Bestandtheile zwischen 0 62 und 1 08 vom Tausend. Diese Wässer sind, wie die bisher erwähnten Thermen, alkalisch-erdige Wässer mit kaum noch wahrnehmbarem Schwefelgehalt. Interessante Beobachtungen lassen erkennen, daß die Thermen am rechten Ufer der Donau mit einander zusammenhängen. Als im Jahre 1819 das königlich ungarische Ärar bei der Wiederherstellung der Kaisermühle den am Fuße des Josefsberges befindlichen Teich ableiten ließ, sank der Spiegel der warmen Quellen im Kaiserbad wie im Königsbad, und da die Arbeiten mehrere Monate anhielten, machte sich die Ableitung des Teiches bis ins Blocksbad hin geltend, dessen Spiegel um 47 Ceutimeter sank. Ähnliches wurde 1858 bei den Arbeiten im Lukasbade beobachtet. Die Quellengruppe des Josefs- berges speist das Kaiserbad, Lnkasbad und Königsbad. Das Kaiserbad liegt der Südspitze der Margaretheninsel gegenüber am Fuße des Josefsberges. Seine ersten Baulichkeiten stammen aus der Türkenzeit, doch war sein Wasser schon unter den Königen aus dem Hause Arpads bekannt. Eine türkische Inschrift, die sich auf einer Steinplatte neben der Thür des zum Dampfbad führenden Ganges befand, beweist, daß das jetzige Dampfbad, einst Türkenbad, schon im Jahre 1570 fertig war. Die Inschrift lautet, nach Vämbery's Übersetzung: „Im Jahre 978 der Flucht Mohameds (1570 nach Christi Geburt) Großvezier Mustafa Pascha von Sokol. Wenn der an Ehren reiche Vezier während der Friedenszeit seine Habe auf gute Werke verwendete, so ist das kein Wunder. Handelte er doch immer nach den Traditionen des Propheten. Er erbaute ein Bad, dem ähnliches der Himmel noch nicht gesehen. Glücks-Heim (vewlet-^back) ist dessen Name; es diene als Beispiel." Die Entstehung dieses Bades kündet die Inschrift mit folgenden Worten: „Mustafa Pascha hat das Bad erbaut, Auf das Jeder mit größtem Entzücken schaut." Nach der Vertreibung der Türken ging das Bad von Hand zu Hand. Im Jahre 1806 wurde es Eigenthum des Stesau Marczibäuyi, der es dann den Barmherzigen schenkte, und im Besitze derselben befindet es sich noch heute. Das Kaiserbad ist ein viereckiger Bau mit heizbaren Gängen, also ein auch im Winter nutzbares Heilbad. Das Warmwasser- becken des Dampfbades faßt 50 Kubikmeter Wasser. Das Schwimmbad für Mäuuer hat einen Flächenraum von 1.860 Quadratmeter und wird nur im Sommer, das gedeckte Damen-Schwimmbad von 247 783 Quadratmeter auch bei kaltem Wetter benützt. Bemerkenswerth ist ferner das Schlammbad mit Abtheilungen für Männer und Frauen. Das Wasser desselben hat eine Temperatur von 40, der Schlamm von 43 bis 44 Grad Celsius. Zu den Einrichtungen gehören sodann die Spiegel-, Türken- und Wannenbäder,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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