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unübertreffliche Ziegel. Neben den Steinbrüchen und den besonders für die Eisenbahn-
bauten wichtigen Schottergrubeu liefern diese Schichten die einzigen brauchbaren Mineral-
prodnete der ganzen Gegend.
Nach ihrer Bevölkerung und deren Schicksalen hat die Gegend das Lvos der Haupt-
stadt, insbesondere Pests getheilt. Die römische Grenzfestung diesseits der Donau, Eontra-
Aquineum, stand ungefähr unterhalb des jetzigen Nen-Pest; wenigstens deuten darauf
ziemlich ausgedehnte Neste römischer Bauten, die im Jahre 1877, durch die Grabungen
bei dem Bau des Hauseusaug-Dammes, diesseits der Räkosmünduug aus Tageslicht
kamen. Doch beweist ein in Föth erhaltener Denkstein aus der Zeit des Kaisers
Septimius Severus, daß nicht nur der römische Einfluß, sondern anch die römische
Colouisirung sich über den schmalen Ufersaum der Donau hinaus erstreckt hat. Eiue
große Schanze ans der Völkerwanderungszeit, der Csörßgraben, von dem man uicht
einmal weiß, welches Volk ihn angelegt, zieht sich von der Donau aus über Föth durch
die Gegend.
Bis zur magyarischen Eroberung liegt auf der ganzen Gegend tiefes Dunkel. Erst
unter den ärpädischen Königen lassen sich darin einzelne Kolonien unterscheiden. Der
Anonymus Notarius des Königs Bela erwähnt bei der Einwanderung der Magyaren
bereits den Rakosslnß und den Hafen von Megyer, wo nach seinem Bericht die Schaareu
Ärpäds nach Pannonien übersetzten. Den Namen Näkos für die ganze Gegend, dann
Mogyoröd und Cziukota erwähnt die Chronik im Jahre 1074. Peczel und Aßöd sind im
XIII., Gödöllo im XIV. Jahrhundert znerst genannt. Ludwig der Große jagte bereits in
den Forsten des Eserhät und der Name Negtelök deutet vielleicht an, daß die königlichen
Sänger (reZös) hier einen ihrer Sitze hatten. Die größten Grundbesitzer waren der König
und der Bischof vou Waitzeu. Vom XIV. Jahrhundert an erhalten auch schon Herren-
geschlechter königliche Donationen in diesem Gebiete, so namentlich die Familie Pohäros
und später die berühmten Nozgonyi. Csövar war zur Zeit Wladislavs II. die Burg des
Blasius Rätkai. Dem Erlöschen der Familie Nozgonyi (1523) folgte unmittelbar der
erste türkische Verheernngszug. Nach der Eroberung Ofens machten die Türken Jsaßeg
zu ihrem ersten Wachtposten zwischen Pest nud Hatvau. Allem trotzdem hörte das
zusammengeschmolzene und hart getretene Volk nicht ans, ein Glied der Nation zn sein.
Auch unter der Türkenherrschaft verkündete das adelige Eomitat seine Urtheile und
Beschlüsse, ja selbst die gruudherrliche Obrigkeit wirkte weiter, wenu anch in Abwesenheit
der Herren. Wohl konnte das Pester Eomitat seine Versammluugeu uicht auf dem eigenen
Boden, sondern uur im beuachbarteu Nögräder Eomitat abhalten, allein es traf trotzdem
seine Verfügnngen für das von den Türken besetzte Gebiet, ja es führte gelegentlich, so im
Jahre 1662, sogar eine Eonscription durch.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (3), Band 12
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (3)
- Band
- 12
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1893
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.49 x 21.91 cm
- Seiten
- 626
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch