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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 525 -
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525 und Laxeuburg es bei Wien sind. Die Administrativ» des Schlosses und Parkes wnrde 1869 dem Obersthofmeisteramt Seiner Majestät übertragen. Die Ausdehnung der ganzen Domäne beträgt 32.000 Joch, davon drei Fünftel Wald, zwei Fünftel Wirthschaftsland. Der etwa 200 Joch große Park mit seinen herrlichen Banmgrnppen, dem frischen Grün seines Rasens und den schattigen Kiosken wird in echt königlicher Weise gehalten und ist einer der schönsten, bestgepflegten Punkte der Umgebunge» der Hauptstadt. Wenn die Majestäten hier weile», pflegen sie besonders das Vergnügen des Reitens und der Jagd. Die Godöllöer Hirschjagden erfreuen sich eiues alte« Rufes. Der edle Wildbestand wird auch jetzt erhalten uud im Wiuter gefüttert. Oft verfolgt die Meute das aufgescheuchte Wild bis an die Donau. Die zahlreiche und vornehme Gesellschaft, an der die ersten Herrenreiter Ungarns theilzunehmen Pflegen, gewährt in ihrem raschen Dahin- spreugeu über Büsche und Gräben ein malerisches Bild. Für die Ortschaft selbst hat seit dem Aufenthalt der königlichen Familie eine nene Ära begonnen. Der kleine stille Marktflecken ist nnn im ganzen Land berühmt. Sämmtliche Arbeitskräfte der Gegend finden im königlichen Haushalt oder im Park Beschäftigung; die Armen werden mit reichen Gaben betheilt, besonders zn Weihnachten, wo die königliche Gnade auch die Verlassensten ansznsnchen pflegt. Die Gemeinde wächst zusehends und hat schon 5000 Einwohner, meist Resormirte. Auch die alten deutschen Colonisten sind heute Uugaru. Zu Tausenden kvmmen die Ausflügler, zu Hunderten die Sommerparteien. Viele Pester Familien haben sich schon Villen gebaut, im Orte oder nahe dabei. Mit dem Verkehr wuchs auch der Bahnhof, in dem besonders ein eleganter Hof-Wartesalon auffällt. Eine schöne Ulmen- und Lindenallee führt von Gödöllö ostwärts nach Maria- Besnyö, dem zweiten bedeutenden Schauplatz Grassalkovich'scheu Schaffens. Hier stand ehedem eine große, blühende Gemeinde, die aber in der Türkenzeit völlig unterging. Nur die bemoosten Trümmer ihrer Kirche bezeichneten noch die Stätte. Anton Grassalkovich ließ dort eine Lorettokapelle errichten und darunter eine Familiengruft anlegen. Eine kleine Marienstatne, welche nach der Überlieferung ein Arbeiter, in Folge eines Tranmes, während der Schaufelarbeit gefunden hatte, machte das nene Heiligthnm bald zn einem wnnderthätigen Wallfahrtsplatz. Kapnziner ließen sich daselbst nieder nnd Besnyö ist bis auf den heutigen Tag der bedeutendste Gnadenort für die andächtigen Pilger der ganzen Gegend. Kloster nnd Garten sind schlicht, aber die herrliche Lage zwischen eichenbewaldeten Bergrücken auf weithin sichtbarem Hügel lockt viele Besucher heran. Gegenwärtig ist Besnyö als Ort für Ausflüge und Sommersitze bemerkenswerth. Seine Abhänge sind mit zahlreichen Gärten und Landhäusern geschmückt.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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