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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 526 -
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526 Die Eisenbahn nmgeht in gewaltigem Bogen das berühmte Klvster und führt dann gegen Nordost in engem Thale durch schöne Eichen- und Weißbuchenwälder nach Aßöd. Diese bedeutende alte Ortschaft liegt nördlich der Galga auf der Abdachung einer Hügelreihe in anmuthiger Umgebung. Ihren Hauptschmuck bildet das Podmauiczky'sche Schloß aus dem vorigen Jahrhnndert, jetzt evangelische Mädchen-Erziehuugsaustalt. Die herrschaftliche Familie hat im verflossenen Jahrhundert hier viele Gewerbsleute, namentlich Schneider von Lodenmänteln angesiedelt. Die evangelische Kirche erhält auch ein Untergymnasium, das zu seinem größten Stolze auch Alexander Petösi (1835 bis 1838) zu seinen Schülern zählen kann. Ferner besteht hier eine staatliche Besserungsanstalt für sittlich verderbte Knaben, die wegen ihrer Jugend nur zu einjähriger Strafe verurtheilt wurden. Das Gebäude der Besserungsanstalt war früher eine Zuckerfabrik. Von Aßöd ist noch zu erwähnen, daß dort zur Zeit Kaiser Josephs der erste Versuch gemacht wurde, die Juden an den Ackerbau zu gewöhnen. Weiter gegen Osten hören die Hügel auf uud die Gegend uimmt völlig den Alföld- Charakter an. Unter den Ortschaften an der Eisenbahn ist die größte Tnra, südlich der Bahnlinie, mit 4000 Einwohnern. Im Juli 1849 faud hier eine blutige Schlacht gegen die Russen statt. Jenseits des Ortes erblickt man anf einer Höhe das große, hochgethürmte Schoßberger'sche Schloß. An der Südseite des Ostbahnhofes der königlich-ungarischen Staatsbahn, am äußeren Ende der Kerepeserstraße beginnt die 1888 erbaute Cziukotaer Vicinalbahu. In dieser Nichtuug wächst die Hauptstadt am schnellsten weiter und hier ist es auch am augen- fälligsten, wie die Hauptstadt und ihre Umgegend mit einander verschmelzen. Der Boden längs der Eisenbahnen und Landstraßen ist vielfach schon in Hausstellen abgetheilt, auf denen sich Landhäuser in hübschen Gärten erheben. So bemächtigt sich des sandigen Land- strichs, auf dem mau früher meist nur Anlagen von Milchmeieru und Gärtnern sah, immer mehr die hauptstädtische Bürgerschaft, insbesondere die Beamtenclasse, und findet dort billigere Wohnungen nebst besserer Luft als im Innern der Stadt. Diese unaufhörliche Bauthätigkeit hat bereits ein förmliches Paradies geschaffen, wo einst die Sandwüste des Räkos sich dehnte, noch vor sechzig Jahren eine vom damaligen Eude der Stadt so entfernte Gegend, daß selbst der sanguinischeste Prophet nicht gehofft hätte, diese Wüstenei dereinst einen Theil der eigentlichen Stadt bilden zu sehen. Das am Räkosbach gelegene und noch zur Hauptstadt gehörige Rakvsfalva ist die erste größere Station in der Richtnng nach Czinkota. Es hat sich durch die große Nähe der Hauptstadt außerordentlich rasch entwickelt. Nördlich von dieser Eolonie zeigt der Räkos noch am unverfälschtesten seinen ursprünglichen Charakter, mit Sandhügeln,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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