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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 548 -
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548 daselbst noch jetzt große Mengen von Wein eingelagert halten. Neben dem Weinhandel werden auch Bierbrauerei und Champagnerfabrikation im Großen betrieben. Interessant ist ferner die bauliche Anlage Promontors. Die meisten Häuser, ja ganze Straßen sind in den Cerithiumkalk eingeschnitten und nur die rauchenden Schornsteine, zwischen denen man ungehindert umhergeht, ragen über die Bodenfläche hervor. Der Kalkstein ist so zusammenhängend und fest, daß die so ausgehöhlte» Wohnungen ohne jedes Gewölbe oder sonstige banliche Nachhilfe verwendbar sind und, bei der großen Trockenheit des Gesteins, auch der Gesundheit keinerlei Schaden bringen. Teteny, Diös und Erd waren gleichfalls Weinbauer-Gemeinden; das herrschaftliche Schloß iu Teteny wurde durch Baron Georg Szaraz erbaut uud befand sich nachmals im Besitze jenes Zweiges der Familie Horväth von Szentgyörgy, der in den gräflichen Stand erhoben ward und den Namen Hngonnay annahm. Heute ist es verpachtet. Ei» schönes Schloß steht auch zu Erd, das einst dem Barou Simon Sina gehörte und später an die Grafen Wimpffen fiel. Erd und das beuachbarte Batta sind auf klassischem Boden erbaut. Das steile Donau-Ufer der beiden Gemeinden weist über hundert Hügel auf (Szazhalom — hundert Hügel), aus denen im Jahre 1876, als in Budapest der Congreß der Archäologen und Anthropologen tagte, zahllose urzeitliche Gerippe und Alterthümer zu Tage gefördert und als Zeugnisse der vorgeschichtlichen Besiedelnng dieser Gegend gewürdigt wurden. Überdies kamen auch zahlreiche römische Alterthümer zum Vorschein, darunter Spuren eines Bades, eines Castrnms uud verschiedener anderer Gebäude. Die Geschichte thut dieser Gegend häufig Erwähnung. Hier bewerkstelligten, der Sage nach, die Hunnen ihren Donan-Übergang. Hier fanden später heftige Kämpfe gegen die Türken statt. Hier besiegte Herzog Karl von Lothringen am L3. Juli 1684 das von Snlejman Pascha befehligte türkische Heer. Zur Erinnerung an die Tage der einstigen Türkenherrschaft ist hier noch jetzt ein kleines türkisches Minaret wohlerhalteu zu sehen. Auch au Török-Bäliut, diese beliebte Sommerfrische, knüpfen sich geschichtliche Erinnerungen. Seiueu Nameu dankt es dem in den „Sieben Thürme»" Co»stantinopels verschollenen Valentin Török von Enying, dem berühmten Kriegsmann der Könige Johann und Ferdinand, der den Ort besaß uud iu dessen Gemarkung auch eine Burg ausführen ließ. Diese wurde durch die Türken verwüstet, bei welcher Gelegenheit auch die Gemeinde zu Grunde ging. Im XVII. Jahrhundert erstand sie wieder als großes Dorf und nach den Angaben damaliger Schriftsteller waren auch «och Spuren der eiustigeu Burg erhalten. Nach der Türkeuzeit gehörte der Ort den Jesuiten bis zur Aufhebung ihres Ordens; dann ging er auf die Grafen Mailäth, dann ans die Familie Festeties von Degh über nnd in neuester Zeit gehört sein hübsches Schloß einer Wiener Familie.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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