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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 556 -
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556 deren Glockenfvrm schon von weitem auffällt. Das Gestein des Esöder Berges ist Trachyt, der sich mit seltener Reinheit in Tafeln theilt und in großen Steinbrüchen zn Tage gefördert wird. Die hier gewonnenen Gesteinmengen gehen zu Schiffe uach Budapest, wo sie zur Straßenpflasterung dienen. Noch etwas weiter hinauf trifft man das nördliche Ende des Gebirges, und zwar, wo der Szeut-Eudreer Douau-Arm vom Mutterstrome abzweigt. Hier beginnt die Szent- Endre er Insel, deren südliches Ende bis zur Gemarkung von Bekas-Megyer hinabreicht. Früher nannte man sie „Orosz-Sziget" (Russeninsel) und das Andenken der ehemaligen „russischen" Bewohner der Insel hat sich bis anf unsere Zeit in dem Namen der Ortschaft Kis-Oroszi erhalte». Die Einwohner selbst haben sich längst magyarisirt, sowohl in Kis-Oroszi, als auch in den drei anderen Ortschaften der Insel: Tötsaln, Pöcsmegyer und Sziget-Monostor. Früher gab es noch mehr Ortschaften anf der Insel, aber die Türkenherrschaft hat sie vernichtet. In Urkunden von 1690 kommen Bulgar, Värad, Szent-Pöter, Torda uud Tahi fchou als verödete Plätze vor. Erhalten ist hente nnr noch der Name Tahi, im Weiler Pnszta-Tahi des jenseitigen Ufers, und von Szent-Peter spricht eine Kirchenruine in der Nähe der Ziegeninsel (kecLke-s^iZet). Der bestbevölkerte Ort ist Tötsalu mit 2000 Einwohnern. Bei Sziget-Monostor liegt die königliche Fasanerie, die sammt der Horanyi-Esärda einen beliebten Ausflugsort der Einwohner von Szent-Endre und Waitzen bildet. Oberhalb der Szeut-Eudreer Insel, wo das Thal der vereinigten Donan nach Süden abschwenkt, erheben sich die großartigen Trümmer der Burg Bise grad. Es gibt wohl im ganzen Lande keine schöner gelegene Burg uud gewiß keine, der eine Vergangen- heit von so viel Ruhm und Glanz zntheil geworden. Die Ruine besteht ans der 328 Meter hoch gelegenen Citadelle, dem am Donau-User stehenden Salomonsthurm, der diese beiden verbindenden langen Mauer uud dem heute einsam im Walde stehenden Hauptthor; all das gibt wohl nur noch ein lückenhaftes Bild von der einstigen Ausdehnung und Pracht der Burg, es reicht aber aus, um Visegräd auch so als eine der merkwürdigsten Burgen Ungarns erscheinen zu lassen. Schon die Römer hatten hier eine Niederlassung, welche Las t rum aä lZereuIem hieß; man fand ihre Spuren in dem nördlich vom Salomons- thurm aufgefundenen römischen Begräbnißplatz, sowie in zahlreichen römischen Ziegeln und Steinen. Wann die Burg zum erstenmal erbaut wurde, darüber gehen die Meinungen auseinander. Ihr Name zeigt, daß sie schon vor der Einwanderung der Magyaren, zur Zeit der Slaven vorhanden war. Indeß ist sie wahrscheinlich unter den ersten Königen aus dem Hause Ärpäds zerstört worden. Sicher ist, daß die Stadt Visegräd schon zur Zeit Stephans des Heiligen bestand. Um 1056 baute hier Andreas I. ein Kloster für die griechischen Bafilianermönche, denen im Jahre 1221 Mönche des lateinischen Ritus
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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