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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 560 -
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560 durch den Oberfeldherrn Karl von Lothringen befreit wurde. Damit schloß die geschichtliche Rolle der Burg. Nicht die zerstörende Hand der Türken hat die berühmte Königsburg in Trümmer gelegt, sondern es geschah dies, damit sie den Räköczy'schen Scharen nicht als Stützpunkt dieuen könne. Nach der Vertreibung der Türken war Visegräd nnr noch eine Ruine. Zwischen den verlassenen Mauern ließen sich im ersten Deeenninm des XVIII. Jahrhunderts Deutsche nieder, die den Grund zur jetzigen Ortschaft Visegräd legten. Um diese Zeit war die Herrschaft Visegräd Gegenstand eines zähen Prozesses. Sie war im Jahre 1659 als Donation an die Grafen Zichy gelangt; der königliche Fiskal jedoch strengte auf Gruud des Besitzrechtes der Krone einen Prozeß gegen die Familie an und über hundert Jahre wurde um das Eigentumsrecht der Domäne gestritten. Erst 1767 gelangte die Krone wieder endgiltig in den Besitz von Visegräd, für die Erhaltung der Burgruine geschah jedoch auch nachher nichts. Nochmals hundert Jahre mußten vergehen, bis auf die Anregung durch deu Vifegräder Pfarrer Joseph Viktoriu die Gesetzgebung die theilweise Restauriruug der Ruine und ihren Schutz gegen völligen Untergang beschloß. Den Bemühungen des eifrigen Pfarrers ist es zu daukeu, daß ein großer Theil des Burgberges von Visegräd gegenwärtig parkirt ist, daß vorzügliche Wege zur Citadelle hinanführen und zum Andenken der Klara Zäch auch eiu würdiges Kreuz errichtet wurde; sei» Verdienst ist es, daß die Trümmerstätte der Citadelle gereinigt, das Innere der Burg zugänglich gemacht und der Salomonsthnrm in der Form, in der er jetzt aufrecht steht, völlig neu erbaut ist. Die aus Landesmitteln vorgenommenen Arbeiten lenkten die Aufmerksamkeit des Publikums auf die reizend gelegene Ortschaft und es erkannte alsbald, daß sich ihm hier eine der angenehmsten Sommerfrischen bot. So entstand am Fnße des Burgberges jeue Reihe eleganter Landhäuser, welche die natürliche Schönheit des Ortes noch besonders hebt. Auch die wackere Bevölkerung gab sich alle Mühe, Ordnung und Reinlichkeit in ihrer Ortschaft herzustellen, und heute muß man gestehen, daß eine schmuckere und besser geordnete Gemeinde in der ganzen Umgebung der Hauptstadt uicht zu finden ist. Und dann kam auch die Zeit, daß Visegräd wieder einen königlichen Gast in seinen Mauern begrüßen durfte. Seine Majestät Franz Joseph I. hat kürzlich Visegräd durch seinen Besuch ausgezeichnet nnd in den wildreichen Wäldern der Gegend gejagt, nicht ohne sich auch an der entzückenden Aussicht vvm „Predigerstuhl" zu erfreuen. — Eine kurze Strecke oberhalb Visegräds überschreitet man die Grenze des Pester und betritt den Boden des Graner Eomitats. Die erste Ortschaft am Wege ist Dömös ; es ist zugleich die erste Gemeinde rein magyarischer Zuuge oberhalb der Hauptstadt. Man steht hier ans geschichtlichem Boden, denn Dömös war ein Lieblingsaufenthalt König Belas l. Er hatte hier ein Schloß, das nach der Überlieferung im Jahre 1063 einstürzte und ihn
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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