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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 561 -
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561 unter seinen Trümmern begrub. Das Königsschloß stand wahrscheinlich auf dem Berge, den das Volk jetzt Ärpäd-vär (Ärpädsbnrg) oder Pädvär nennt. Auf dem Gipfel sind noch hente Spuren von Mauerwerk zu sehen. Vor längerer Zeit wurden hier Waffen aus der Erde zu Tage gefördert. Dömös behielt seine Wichtigkeit auch später. Hier fand im Jahre 1115 Herzog Älmos Zuflucht in der Propstei, die er 1107 gegründet hatte. Diese Propstei gehörte lange Zeit zu den bedeutendsten, sie hatte 12 Domherren und viele Besitzungen. Nach dem Tatareneinfall ging sie wohl zu Grunde, wurde jedoch später wieder aufgebaut und erfreute sich der beständigen Gunst der ungarischen Könige. Zu Anfang des XVI. Jahr- hunderts wurde sie mit dem Nentraer Bisthnm vereinigt und seitdem ist die Propstei von Dömös nur noch als Titel erhalten. Ihre Ruinen bezeugen noch jetzt die einfüge Größe. Südlich von Dömös erblickt man, der Donau parallel hinziehend, den Grat des Dobogökö, der mit gewaltigen Felsenwänden (,3?erkövelc") plötzlich gegen das Mühl- thal (Malvmvölxx) bei Dömös abfällt. Das Bild, das man von der Höhe dieses Berges genießt, ist entzückend schön. Tief unter den Füßen des Beschauers schläugelt sich das breite Thal der königlichen Donau dahin; weiter im Westen öffnet sich das kleine Alföld, gegen Ost und Südost die unendliche Ebene des großen Alföld. Im Südwesten schließt den Umblick die gewaltige Masse des Pilis . Dieser senkt sich gegen Osten und Westen mit sehr steilen, dicht bewaldeten Abhängen zu Thale, während an seinen südlichen Flanken zerrissene Felsgruppen übereinander gethürmt starren. Seine Ersteigung ist am interessan- testen, aber auch am schwierigsten über die schmale Felsschneide, die sich von Pilis-Szäntö her zum Gipfel hinanzieht. Durch den Wald geht ein bequemerer Weg, und wo dieser auf die Felsschneide hinausgelangt, öffnet sich die schönste Aussicht. Der Pilis erregt durch seine Kalkbildungen auch die Aufmerksamkeit des Naturforschers. Der gewaltige Felsbogen des Vaskapu (eisernen Thores), die Höhlenöffnungen an der Südseite, im Norden die orgelpfeifenähnlichen Säulen des Feketekö (schwarzen Steines), dann das Sznrdok-Thal bei Pilis-Szent-Kereßt sind auch landschaftlich bemerkenswerth. Vor Jahrhunderten standen in dieser Gegend große Klöster und starke Burgen; jetzt führen hier nur ein paar arme Gemeinden den harten Kampf um das tägliche Brod. Am Pilis machte König Mla III. im Jahre 1184 den Cistercienserorden ansässig und bedachte die nach der heiligen Jungfrau Maria benannte Piliser Abtei mit reichen Gütern. Und eine Abtei geringen Ranges konnte sie nicht sein, denn auch die folgenden Könige bekleideten sie mit zahlreichen Privilegien und Andreas II. ließ hier seine Gemalin Gertrud beisetzen, die unter den Dolchen der Verschworenen gefallen war. Der Tatarenzug verheerte auch die Piliser Abtei, aber im Jahre 1253 stand sie wieder hoch und war noch reicher dotirt als vorher. Die Türken zerstörten sie 1526 abermals. Seitdem ist von ihr nichts mehr übrig als ein Titel, den jetzt der Abt von Zirez führt. Ungarn III. 36
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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