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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 570 -
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570 zahlreichsten vor (Adamich, Gelletich, Francovich, Bareich, Minach, Giacich). Einiger- maßen kann man sich nach der Schreibweise auskennen, da die italienischen Familien das Schluß-„tsch" ihres Namens als ck, die kroatischen Familien aber als c schreiben. Übrigens bringt es die Natur einer Hafenstadt mit sich, daß man unter den Familien- namen sehr häufig auch auf solche von englischem, französischem, spanischem, deutschem und magyarischem Ursprung stößt. Das äußere Bild der Stadt, sowie das rastlose, vielbewegte Treiben auf den reinlichen, hauptstädtisch dreinschauenden Straßen und Plätzen, den Hafen nicht zu vergessen, ist überaus interessant und anziehend, besonders für den, der aus dem Mutter- lande kommt und hier lauter Neues und Eigenartiges erblickt. Die Altstadt zeigt in jeder Faser italienisches Gepräge, ihr östlicher Kern wird durch die Via äel Lorso, die schönste und breiteste Straße Fiumes, mitten durchschnitten. Ihre Gebäude stammen meist aus früherer Zeit und nur ab und zu ragt aus den Reihen derselben ein neuerer, palastartiger Bau empor, zum Beispiel das Gebäude der königlich- ungarischen Staatsbehörden. Die mit großen Karststeinen und glattem Cementpflaster belegte Straße bildet die abendliche Lieblingspromenade der Bevölkerung. Arm und Reich strömt nach den drückend heißen Sommertagen hierher, um die kühlen Abendstunden guter Dinge bei allerlei Zerstreuungen und in lebhaftein Gespräch zu verbringen, oft bis nach Mitternacht, wie ja in den Städten des Südens seit jeher Brauch. Auch die ausgelassene Lustbarkeit des Caruevals pflegt hier vorüberzubrauseu mit vielem Wagenfahren und Confettiwerfen. Wer die interessante Bevölkerung Fiumes beisammen sehen will, gehe in den Abendstunden auf den Corso. Die Einwohner der italienischen Städte schließen sich nicht so von einander ab, wie dies im Norden der Fall. Auf dem Corso lustwandeln sie alle nebeneinander, ohne sich gegenseitig zu stören. Das wohlgesittete Volk der niederen Schichte unterhält sich neben den Vornehmen; Seite an Seite mit dem Sprößling des alten Patrizierhauses schwatzt der slinkzüngige „Facchino" (Lastträger) fröhlich auf die Weiber seines Schlages los, und neben der eleganten Dame zeigt sich unbefangen die barhäuptige hübsche sartorella, wie hier die arbeitsamen, braven Töchter des Volkes bezeichnet werden. Oft mischen sich Officiere und Matrosen von den Schiffen fremder Nationen in das heitere Gewühl, das sie noch bunter machen, und das horchende Ohr erhascht um sich her gleichzeitig Complimeute und Scherzworte in 8 bis 10 Sprachen. Gegen Abend spielt auf dem Corso oder der nahen Piazza Adamich Militärmusik oder die städtische Musikkapelle (kanäa eitwäina), letztere nicht selten unter geräuschvollem Aufmarsch mit farbigen Lampions. Der Corso, auf dem jetzt allabendlich das ganze gute Publikum Fiumes sich ergeht, war einst der Mauerzug der alten Festung, der erst seit 1780 Rauiu gewährte für die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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