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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 575 -
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575 sind in die Mauern der rechts und links anstoßenden Häuser eingebaut. Dieses Kunstdenkmal ist unzweifelhaft römischen Ursprungs, obgleich keine verläßlichen Daten die Annahme einiger Schriftsteller (Marbonrg, Marsillii u. A.) unterstützen, daß dieser Bau das Sieges- thor des römischen Kaisers Claudius II. gewesen sei, der, nachdem er im Jahre 269 n. Chr. die Ostgotheu aus Jstrieu vertrieben, durch diese Pforte feiueu Triumpheinzug gehalten habe. Wahrscheinlich ist nur, daß auch dieses Thor eiu Bestandtheil jenes langen römischen Steinwalles (muro romuno) gewesen, dessen Trümmer sich in geringer Entfernung oberhalb Fiumes etwa 35 Kilometer weit in nordwestlicher Richtung bis an die krainerische Grenze hinziehen uud der, seiner Construetion nach, ein gegen die Barbaren errichtetes Befestigungswerk gewesen sein mag. Unweit dieses Thores, neben der kuppelgedeckteu Domkirche, ist noch jetzt, obgleich verbaut und dadurch versteckt, die Citadelle (eastollo) der alten Festung Finme vor- handen: sie hat einst als Rathhaus gedieut. Eiue aus dem Jahre 1691 stammende Inschrift über ihrem Thore berichtet über die Ausbesserung der Citadelle. Ihre kleine Glocke stammt, nach der Inschrift, die sie trägt, aus dem XIV. Jahrhundert; das Volk nennt sie noch jetzt <Zei putri?ii", weil sie nnr bei dem Tode eines Mitglieds der alten Patrizierfamilien geläutet wird. Jetzt sind im Castello die königliche Staatsanwaltschaft und deren Gefängniß untergebracht. Seine oberen starken Wälle sind noch vorhanden und durch Deuktaselu mit lateinischem Text aus den Jahren 1706 und 1708 bezeichnet. Am westlichen Ende der Gomila steht das Haus des Muuizipiums von Fiume, mit öffentlichen Ämtern und einer Sammlung von meist römischen Alterthümern, die in der Stadt uud den Umgebungen gefunden wurden. Vor dem Gebäude, auf der Piazza Muuizipale, steht ein Flaggenmast, von dem die roth-gelb-blaue Trieolore der Stadt weht; er ist ein aus Karststein gehauenes Denkmal der Republik Venedig und ihrer hiesigen kurze» Herrschaft. Der Stein stammt aus dem Jahre 1508 uud war einst mit dem aus- gehauenen Bilde des geflügelten Löwen geschmückt, unter welchem Venedig folgendes geduldige Distichon eiugraben ließ: Xomine sub nostrc» tutae reczuiescite Aentos, ^rditrii ve8tri quickquici kubetis oiit. Die Verse sind noch jetzt vorhanden, der Staat Venedig jedoch ist schon seit hundert Jahren verschwunden und sein Wappen wurde nach der Rückerwerbuug auf Geheiß der österreichischen Regierung weggemeißelt, nur das Bild Sauet Veits (San Vito), des Schutzheiligen von Fiume, ist darauf erhalten geblieben. Die Inschrift am unteren Theil der Säule erzählt das Schicksal des geschichtlichen Denkmals und dessen Wiederherstellung im Jahre 1765. Übrigens ist dieser Steinbrocken der einzige, der das Andenken der hier nur kurzlebigen Herrschast Venedigs bewahrt hat.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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