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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 580 -
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580 Kirche nimmt bei der Correctheit und Schönheit ihres Baustils den ersten Platz in Fiume ein; leider verliert die künstlerisch bedeutende Fa^ade an Eindruck, weil der Platz, au dem sie steht, zu klein ist, um einen Überblick zu gestatten. Das Gebäude neben dem Dnomo, mit vergitterten Fenstern und dem hübschen Thurm im venetiauischeu Geschmack, ist das Kloster und Mädcheu-Erziehuugsiustitut der Beuedictiuer nonnen. Eine Tafel über dem Eingang nennt Franz Ehnesich, 1654, als Gründer der Anstalt. Etwas weiter oben steht die Kirche der beiden Schutzheiligen Finmes, Veit und Modestus, die ekiesa äi 83. Vitc> e Uc>6esto. Sie ist ein von außen weniger schöner Rundbau ohne Thurm, nur der Haupteingang, mit Gewölbe und Thor im Renaissance- stil, ist zu loben. Neben dem Thore ist eine Bombe eingemauert und eine Inschrift besagt: ,Ista Oabat pVI^sVra KInL po^lu". Die Kugel wurde durch das englische Schiffsgeschwader im Jahre 1813 gegen die französische Besatzung der Stadt abgeschossen und Fiume schwebte damals in Gefahr, ganz in Flammen aufzugehen. Der Ursprung der Kirche San Vito fällt ins XIV. Jahrhundert und es knüpft sich daran eine eigene Legende. Einst stand an dieser Stelle ein steinernes Kreuz mit dem Bilde des gekreuzigten Heilandes. Ein gewisser Peter Lonzarich, ein Trunkenbold, schleuderte bei irgend einer Gelegenheit in seiner Wuth wegen eines Verlustes einen Stein gegen das Crucifix. Der Stein traf die Seite des Erlösers und an jener Stelle trat Blut hervor. Dieses Wunder bestimmte die Stadt Fiume zur Erbauung der Kirche. Über dem Haupt- altare sieht man noch jetzt jenes Crucifix und jenen Stein nebst der Inschrift: I^x Koe ci-uoillxo tni^us lapiäis ictus exeussit sanZninem. — Über dem Hauptaltar sind auch die Wappenschilder der Familien Tybino (Duino) und Walsee zu sehen; sie waren einst Lehnsherren der Stadt. Die Kuppel der Kirche ruht innen auf acht starken toscanischen Marmorsäulen. Auch in dieser Anordnung ist die Maria della Salute zu Venedig nachgeahmt. Die Kirche hat schöne Verhältnisse und reich mit Gold geschmückte Altäre, die Bilder sind sehr schöne Copien. Bemerkenswerth ist auf dem Seitenaltar linkerhand die schöne Statue der schmerzhaften Mutter Gottes in Carrara-Marmor, eine neuere Arbeit von A. Benvennti in Venedig. Der Seitenaltar rechts birgt in seinem Reliquienbehälter das ganze Skelet des heiligen Märtyrers Victor. In dieser Kirche pflegen zeitweise auch die ungarischen Predigten stattzufinden; im übrigen ist die Sprache des Gottesdienstes die italienische und das vornehme Publikum Fiumes strömt meistens hierher. Neben der Kirche gelangt man, durch das sogenannte Jesuitenthor, in eine kleine Kapelle, wo die alten Kirchenparamente der ehemals hier befindlichen Jesuiten verwahrt werden.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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