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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 581 -
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581 Am reichsten an geschichtlichen Erinnerungsstücken ist jedoch in Finme die von außen sehr schlichte Kirche neben dem Municipalgebäude. Das ist die Kirche des heiligen Hierouymus, die ekiesa äi 8. Kirolamo, mit ihrem alten Namen ekiesa äei krati ^ostiniani. Sie war einst die Kirche des Convents der Augustinermönche, der im Jahre 1785 aufgehoben wurde. Der Bau der alten Kirche wurde im Jahre 1315 durch Hugo von Tybino (Dnino), Erblehensherrn der Stadt, begonnen und durch dessen Nachfolger, den Grafen Raimberto von Walsee im Jahre 1408 beendigt. Die Capitäne der Stadt und die vornehmsten Patrizier hatten ihre Begräbnißstätten meist in dieser Kirche. Die Sacristei, einst eine Kapelle der heiligen Dreifaltigkeit, ist voll mit merkwürdigen alten Jnschriststeinen, deren einer die Namen der beiden lehensherrlichen Kirchengründer verewigt. In der Kapelle der heiligen Jungfrau ist die Grabstätte des Burghauptmanns Nikolaus Rauber mit folgender deutschen Inschrift bezeichnet: Hie. I^eit. IZeAra>ven. der Tckel. Und. Vest. Nieolaus. Hauber. Der. Ksstorbe. XXX. l'aA. «lenvari. voi NMMI.XXXII. 1^1. Ferner gibt es Grabsteine aus dem XVI. und XVII. Jahrhundert, u. a. die der Familien Spingaroli, Paradisi und Troyer, theils mit lateinischen, theils mit deutschen Zuschriften. An den Außenmauern sieht man, wie im Hofraume des Duomo, die während des Baues aus der Erde ausgegrabenen römischen Votiv- und Grabsteine eingemauert, alle mit ihren Legionsbuchstaben bezeichnet. Ein bemerkenswerthes Denkmal in der Altstadt ist noch die Votivkapelle der Heiligen Fabian und Sebastian, im Jahre 1291 nach der damaligen Pest errichtet und vor kurzem restaurirt. Die Madonnenstatue des Altars und die Säulen sind auch hier Kunstwerke. Die übrigen Kirchen Finmes, darunter die (1610 gegründete) Franciscanerkirche, ent- halten kaum etwas geschichtlich Denkwürdiges und bieten auch kein künstlerisches Interesse. Hat man die alten Kirchen und Kunstdenkmäler der Hafenstadt in Augenschein genommen, so fühlt man sich eigenthümlich angeregt, die wechselvolle Geschichte Finmes zu erfahren, an die man durch so verschiedenartige Alterthümer erinnert worden ist. Auch haben sich schon sehr viele hervorragende Schriftsteller, und etliche in eingehender Weise, mit der Vergangenheit der Stadt literarisch beschäftigt, allein trotzdem läßt sich nicht behaupten, daß über das Sammeln und Aufklären von Daten hinaus etwas geschehen sei. Das Werk, das die Geschichte der Stadt vollständig und in allen Einzelheiten erschöpfend erzählen soll, bleibt noch immer zu schreiben.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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